Der Caminito del Rey im Süden Spaniens zählt zu den spektakulärsten Dingen, die man in dieser Region unternehmen kann. Mein Besuch dort vor einigen Monaten wird mir auf jeden Fall in unvergesslicher Erinnerung bleiben.
Im Folgenden schildere ich meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke, als seid gespannt!
Inhalt
Caminito del Rey: Beliebtes Ausflugsziel nördlich von Malaga
Der Caminito del Rey befindet sich ca. eine Stunde von der Costa del Sol entfernt, was ihn zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region Malaga macht. Er kann mit dem Mietwagen angefahren werden oder auch per Zug aus Malaga kommend. Zu bestimmten Zeiten finden zudem organisierte Bustouren statt, die man in den Touristenzentren und in Malaga buchen kann.
Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht: Selbst mit einem gewissen Grad an Höhenangst lässt sich der Caminito del Rey gut bewältigen.
Hier erkläre euch, warum der Caminito trotzdem immer noch den Ruf hat, einer der gefährlichsten Wanderwege der Welt zu sein, was man alles bei einer Begehung erleben kann, und wie ihr euren Besuch des Caminito am besten vorausplant.
Ein Tagesausflug in Andalusien, der es in sich hat
Natürlich ist dieser Wanderweg in schwindelerregender Höhe vor allem was für Erwachsene. Aber auch Kinder ab acht Jahren sind zugelassen. Trotz des Anscheins ist der Caminito del Rey nämlich ein absolut sicheres Vergnügen. Ich habe jedenfalls überhaupt keine Probleme, meine Kinder auf diese Strecke mitzunehmen.
Das war nicht immer so. Selbst heute noch hat der Caminito del Rey, zu Deutsch übrigens der „Königspfad“, den Ruf, zu den gefährlichsten Wanderwegen der Welt zu zählen. Früher war der Ruf meiner Meinung nach auch absolut gerechtfertigt. Ursprünglich angelegt als Versorgungspfad für die Bauarbeiter, die in den Gegenden zwei neue Stauseen anlegten, wurde an dem bröckelnden Betonweg in den folgenden Jahrzehnten nichts mehr unternommen.
Trotzdem kamen die Wanderer. Angelockt von der spektakulären Landschaft, den tiefen Schluchten des El Chorro und des Gaitanes sowie dem rauschenden Wasser des Guadalhorce, wagten sie todesmutig den Steig entlang der 100 Meter hohen Steilwand. Doch das ging nicht immer gut. Immer wieder rutschten Wanderer ab und stürzten in den Tod.
Spektakuläre Naturerfahrungen auf dem Caminito del Rey
Diese Unglücke veranlassten die Regierung letztlich, den Pfad für alle Besucher zu schließen. Glücklicherweise war das aber nicht das Ende des Caminito del Rey. Ein neuer Pfad wurde für Besucher errichtet, diesmal modern, breit und sicher, wenn auch weiterhin in schwindelerregender Höhe. Das Erlebnis mitten in der Natur der Berge von Malaga bleibt somit das selbe, jedoch ohne das Risiko dabei.
Der Weg durch die Schluchten ist immer noch wie das Eintauchen in eine andere Welt. Fernab von Städten und Straßen eröffnen sich den Sinnen alle möglichen neuen Erfahrungen. Viel intensiver nimmt man das Summen der Insekten, den würzigen Duft der Pinien, das Rauschen des Wassers wahr. Besonders in den Tälern fühlt man sich geborgen und gut aufgehoben, bevor es weiter geht in die luftigen Höhen der Schluchten.
Hier flattern Tauben in den Nischen, schwirren Schwalben über den Köpfen. Auf der gegenüberliegenden Seite taucht ab und zu ein Schnellzug auf – aus dem Tunnel, über eine Brücke und zurück in einen Tunnel. Der Wind zieht durch den engen Spalt der Schlucht und sorgt für Abkühlung. Stimmen hallen an den Wänden wieder, mit jeder Biegung kommen neue Eindrücke auf einen zu. Immer dabei im Blickfeld: Die maroden letzten Abschnitte des alten Weges.
Unser Geheimtipp in Andalusien
Als wir in Andalusien lebten, haben wir schon so einige Orte gesehen, aber der Caminito del Rey wird sich für immer in unser Gedächtnis einbrennen. Ein herrliches Naturerlebnis in den Bergen Andalusiens auf ganzen drei Kilometern Länge und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte!
Kein Wunder also, dass der Wanderweg nördlich von Malaga auch bei Besuchern aus Deutschland immer beliebter und bekannter wird. Da die Besucherzahlen in diesem Naturschutzgebiet begrenzt sind, wird es leider immer schwerer, an Tickets zu kommen. Ein wenig Planung vor dem Besuch ist also dringend anzuraten.
Tipps für den Caminito del Rey
Momentan befindet sich das Besucherzentrum noch im Bau. Bis dahin müssen sich die Besucher des Caminito noch ein wenig mit Provisorien behelfen. Derzeit parkt man noch neben dem Restaurant am Nordende des Wanderwegs. Beachtet, dass man den Weg nur in eine Richtung begehen kann, nämlich von Nord nach Süd. Am Ende angekommen, kann man per Shuttlebus für kleines Geld wieder zum Parkplatz zurückgebracht werden.
Besonders am Wochenende wird es voll am Nordende. Viele Spanier nutzen die Stauseen der Umgebung zum Schwimmen und für Wassersport. Deshalb muss man manchmal damit rechnen, dass man nur am Südende einen Parkplatz bekommt. Dann beginnt man sein Erlebnis also erst mit dem Shuttlebus und endet dann am Auto. Am Südende hält außerdem der Zug nach Malaga.
Der Parkplatz ist nicht direkt am Beginn des Caminito. Ihr müsst eine halbe Stunde extra einplanen, um zum Tickethäuschen zu gelangen. Ein Fußgängertunnel bietet eine praktische Abkürzung. Bedenkt dies, wenn ihr ein bestimmtes Zeitfenster gebucht habt.
Auf dem Pfad gibt es keine Mülleimer, Geschäfte oder Toiletten. Man sollte sich also entsprechend mit Snacks, Wasser und Sonnenschutz eindecken. Toiletten gibt es das letzte Mal am Tickethäuschen. Es besteht Helmpflicht – diesen erhaltet ihr kostenlos beim Check-In. Am Südende gibt es einen kleinen Kiosk für Snacks, Eis und Erfrischungen.
Caminito del Rey Reservierung
Caminito del Rey Tickets erhaltet ihr online, zum Beispiel über die offizielle Webseite. Dabei müsst ihr einen bestimmten Tag und ein Zeitfenster auswählen. Es ist äußerst ratsam, die Tickets so früh wie möglich zu reservieren, denn die Nachfrage ist enorm.
Bei schlechtem Wetter (Regen oder starken Winden) wird der Caminito del Rey gesperrt. Die Tickets verfallen nicht, sondern können dann an einem anderen Tag genutzt werden.
Es gibt die Möglichkeit, für einen kleinen Aufpreis an einer geführten Tour teilzunehmen, aber wir finden es schöner, wenn man das Erlebnis ohne die Erklärungen zum Staudammsystem und ohne die Gruppe aufnehmen kann.