Lohnt der Spreewald im Winter mit Kindern? Aber sicher doch! Besonders natürlich, wenn das Wetter stimmt und man einen schönen Spaziergang entlang der Kanäle machen kann.
Wir haben uns für unseren Ausflug in den Spreewald ein besonders schönes Winterwochenende ausgesucht: Die Temperaturen waren unter dem Gefrierpunkt und der Himmel blau. Perfekt nicht nur, um mit den Kindern die Natur zu erkunden, sondern auch, um ein paar Fotos von der einzigartigen Schönheit dieser Region mitzunehmen.
Hiervon möchte ich euch im Detail berichten. Vielleicht möchtet ihr ja selbst bald mal einen Ausflug mit der Familie in den Spreewald wagen?

Unsere winterliche Wanderung führte uns durch den Spreewald. Dabei ging es über viele vereiste Brücken und entlang der Kanäle dieser einzigartigen Region bei Berlin.
Winterausflug in den Spreewald
Ein war ein spezieller Tag, als wir mit den Kindern in den Spreewald aufbrachen. Nach vielen Wochen des Schmuddelwetters war die Luft endlich einmal wieder klar und rein. Klirrende Kälte hatte sich über das Land gelegt, das Wasser schon teilweise in der Bewegung gefrieren lassen.
Im Auto auf dem Weg von Berlin zum Spreewald konnte ich gar nicht anders, als gebannt mit der Nase an der Scheibe zu kleben. Die Äcker und Böden Brandenburgs waren weiß bezuckert. In dieser verzauberten Winterwelt wirkten die Bäume wie verblasste Scherenschnitte. Herden von Rehen standen auf den gefrorenen Wiesen, ruften brüchiges Gras im hellen Dunst.
Die Welt schien wahrlich verkrustet, wie in Stein gefroren. Greißvögel saßen auf den Zäunen entlang der Autobahn, warteten auf Beute. Ab und zu traf die schräge Sonne auf die Oberflächen, sodass das zurückgeworfene Licht unsere Augen schmerzte. Es war ein bezaubernder Ausblick an diesem Tag, und wir konnten es kaum abwarten, durch die Wälder zu streifen.

Das winterliche Lübbenau war der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Der leicht zu bewältigende und abwechslungsreiche Weg dauerte ca. eine Stunde und war perfekt für unseren Familienausflug.
Startpunkt Lübbenau
Der Spreewald ist eine ganze Region, und dementsprechend gibt es viel zu sehen. Man kann gar nicht alles an einem Tag mitnehmen, selbst wenn man es wollte. Es gibt eine ganze Reihe bezaubernder Ortschaften im Spreewald, zum Beispiel Burg oder Lehde. Es gibt tolle Heimatkundemuseen, die die sorbische Kultur beleuchten, das traditionelle Handwerk der Region und die einzigartige Lebensweise der Leute. Man kann Schlösser besuchen und Burgen, und teilweise sogar dort übernachten.
Wir entschieden uns für unseren Besuch des Spreewalds mit den Kindern zu einem kurzen Spaziergang. Ausgehend von Lübbenau wollten wir in einem einstündigen Spaziergang einen kleinen Teaser für die Region bekommen. Wir wussten, dass wir bei diesen Temperaturen den Kindern nicht noch mehr zumuten konnten. Wir starteten daher in Lübbenau, einem hübschen Spreewald-Ort mit viel Fachwerk, moderner Kunst und einem Schloss, um von dort die einzigartige Landschaft aus Wäldern und Kanälen ein wenig zu erkunden.
Der vom Tourismusamt vorgeschlagene Weg führte uns vom Altstadtkern in Lübbenau hinaus in die Landschaft aus Kanälen und Kähnen, einmal rund um das Schloss Lübbenau. Dann in einem weiten Bogen wieder zurück in den Ort, wo das Auto wartete. Ob hier der Spreewald am schönsten ist, vermag ich nicht zu sagen, aber diese Wanderroute hielt auf jeden Fall einige schöne Eindrücke für uns bereit, die so typisch für die Region sind.

Zum ersten Mal durften unsere im warmen Klima aufgewachsenen Kinder das Eis auf den Pfützen brechen.
Vereiste Kanäle, schlafende Kähne und viel, viel Stille
Wie sich herausstellte, war dies der perfekte Wanderweg für unsere Familie. Nicht zu lang und mit viel Abwechslung. Auf der kurzen Route bekamen wir alles mit, was den Spreewald so bezaubernd macht: die stillen Oberflächen der Kanäle, die Holzbrücken, die an den Anlegestellen ruhenden Kähne. Wir sahen die typischen gekreuzten Dachfirste, hungrige Kohlmeisen und schlafende Enten. Mit langen Stöcken zerbrachen wir das Eis auf den Pfützen.
Tief in unsere Jacken, Kapuzen und Schals eingemümmelt durchschritten wir die stille Landschaft, wo es keine Blätter gab, die im Wind rauschen konnten, keine Wellen, die klatschen, keine Gesang von Sommervögeln. Eine verzauberte Welt aus Eis und Stille, magisch also nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter.
Mehr von unserem Spreewald-Trip erfahrt ihr bei den Fotos unten ↓
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Viele Häuser im Spreewald hatten diesen traditionellen Dachfirst, der mich sehr an die Kunst der Wikinger erinnerte.

Auch wenn man im Winter im Spreewald spezielle Kahnfahrten unternehmen konnte, so gingen doch viele Boote während der kalten Jahreszeit in die Winterpause.

Ein Familienspaziergang in Spreewald bei klirrenden Temperaturen und viel Sonne: Schöner hätten wir uns unseren Sonntag nicht vorstellen können.

Das Haus des örtlichen Anglervereins war im traditonellen Stil erbaut und mit Eiskristallen bedeckt.

Ein schlafender Kahn im Spreewald. Im Winter war die Region herrlich ruhig und auch ziemlich romantisch.

Eine Anlegestelle auf dem Weg. Es war faszinierend zu sehen, wie Menschen, Wasser und Wald über Jahrhunderte eine so gut funktionierende Symbiose eingehen konnten.

Stille Landschaften und gute Luft sorgten für ein entspanntes Erlebnis. Auch die Kinder hatten dank der abwechslungsreichen Option viel Spaß.
4 Kommentare
Ihr habt den Spreewald so toll eingefangen. Ich habe das Glück, dass die Familie meines Mannes in Lübben lebt. Deswegen reisen wir mehrmals im Jahr von Hamburg aus in den Spreewald und verbringen oft auch die Wochenenden da. So haben Oma und Enkel etwas voneinander. Liebe Grüße
Wir habe den Spreewald zum ersten Mal vor knapp 20 Jahren besucht, und er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was für ein schönes, ganz besonderes Fleckchen Erde. Wie praktisch, dort Familie vor Ort zu haben! Da beneide ich euch. Wir werden auf jeden Fall jetzt öfter vorbeischauen, ist ja nicht so weit von Berlin!
Witajće k nam! Ich lebe im Spreewald und komme gebürtig aus Lübben. Die Dachfisten zeigen den Schlagenkönig. Dieser beschützt die Bewohner, er gilt als gutes Tier und Schlangen sind auch Hausgeister im Spreewald. Daher ist ein paar davon auf fast jedem Haus zu sehen.
ich hoffe ihr kommt immer wieder und entdeckt noch mehr 🙂
Hallo Sarah, vielen Dank für diese sehr interessante Ergänzung! Wieder was dazu gelernt! In den Spreewald fahren wir auf jeden Fall noch einmal in den nächsten Monaten, wenn die Bäume wieder grün sind. Wirklich eine meiner Lieblingsgegenden in Brandenburg. VG, Silke