Das kroatische Dubrovnik wird ja gerne als Perle der Adria bezeichnet. Leider ist es aber schon lange kein Geheimtipp mehr. Übertourismus ist ja seit einiger Zeit schon so ein Schlagwort, dass auch auf Dubrovnik ganz gut zutrifft. Ich persönlich bin da wohl mitschuldig, denn ich habe auch schon einmal zu den jährlich Tausenden von Kreuzfahrtgästen gehört, die die Straßen von Dubrovnik im Sommer überfluten und alles Sehenswerte aufsaugen wie ein Schwamm.
Inhalt
- 1 Nr. 1: Coole Drinks mit Ausblick im Café Buža nippen
- 2 Nr. 2: Das „Hand“-Geländer im Rektorenpalast sehen
- 3 Nr. 3: Intime Einblicke von der Stadtmauer erhaschen
- 4 Nr. 4: Einmal Game-of-Thrones-Fangirl sein
- 5 Nr. 5: Raus aus der Stadt und ab auf die Insel fahren
- 6 Nr. 6: Die kleine Grotte in der Kirche von St. Ignatius sehen
- 7 Nr. 7: Die Seilbahn zum Berg Srd nehmen
- 8 Nr. 8: Im Stadthafen von Dubrovnik romantisch werden
- 9 Nr. 9: Einen Spaziergang zur Festung Lovrijenac machen
- 10 Nr. 10: In der drittältesten Apotheke der Welt shoppen
- 11 Viele gute Gründe für das sehenswerte Dubrovnik
Doch hätte ich deshalb auf den Besuch dieser wunderschönen Stadt verzichten sollen? Wie schade wäre das denn gewesen! Denn Dubrovnik ist einzigartig und voller Geschichte und schöner Ausblicke. Mein Aufenthalt dort wird mir für immer im Gedächtnis bleiben, und ich kann mich jedes Mal vor lauter Schwärmerei kaum einkriegen.
Wer Bedenken hat, dass er in Dubrovnik kein Bein an die Erde kriegt, der sollte eher in der Nebensaison hierhin reisen. Bei Attraktionen vielleicht eher früh anfangen und dann den Nachmittag am Strand oder in einem Café verbringen. Einplanen, dass der Kaffee wohl doch weitaus mehr kosten wird als in anderen kroatischen Städten. Doch Dubrovnik hat so viel zu bieten, eine Mischung aus Eindrücken und kleinen Details, dass ich es euch wärmstens an Herz legen möchte. Doch schaut selbst!

Ein unverhofftes Bier als Belohnung, nachdem wir uns getraut hatten, durch eine versteckte Tür in der Stadtmauer zu schlüpfen. Echtes Urlaubsfeeling garantiert!
Nr. 1: Coole Drinks mit Ausblick im Café Buža nippen
Es gibt Urlaubserinnerungen, die bleiben für immer. Wie unser Zufallsfund direkt hinter der Stadtmauer von Dubrovnik: das Café Buža.
Wir stießen auf dieses Klippencafé nur, weil wir in der Stadtmauer eine geöffnete Pforte fanden mit einem Schild, auf dem jemand mit einem Pinsel „Cold Drinks“ geschrieben hatte. Neugierig (und durstig) folgten wir dem Hinweis und sahen uns gleich dem Blau des Mittelmeers gegenüber, denn wir befanden uns direkt auf den Klippen. In den Stein gehauene Treppen führten einige Meter die Steilwand hinunter und zu einem Mix aus natürlichen Steinplateaus und Betonterrassen.
Hier spielte die Musik, standen Stühle und Sonnenschirme bereit, wurden kaltes Bier und Softdrinks serviert. Ein wenig überteuert zwar, und eventuell auch nicht ganz legal, aber das war uns in diesem Moment und nach einigen Stunden der Stadtbesichtigung herzlich egal. Wir legten die Füße hoch, genossen die Aussicht auf das junge Volk unter uns, das am Steinstrand in die Wellen sprang, und den Blick in die Ferne und bis zum weiten Horizont. Herrlich!

Das Hand-Geländer im Rektorenpalast ist nur eines des schönen Details dieses als Weltkulturerbe gewürdigten Palastes.
Nr. 2: Das „Hand“-Geländer im Rektorenpalast sehen
Das wichtigste historische Regierungsgebäude in Dubrovnik ist der Rektorenpalast, auch als Fürstenpalast bekannt. Ein wunderschöner Bau im Stil der Gotik und Renaissance, der als Residenz des Rektors während seines nur einmonatigen Mandats herhalten musste. Hier traf sich auch der sogenannte Kleine Rat. Heute ist das von der UNESCO unter Schutz gestellte und äußerst sehenswerte Gebäude die Heimat des Kulturhistorischen Museums.
Die äußere Fassade ist schon recht auffällig und doch schlicht: Gerade die schattige Arkade ist an einem heißen Sommertag ein beliebter Aufenthaltsort für Stadtbesucher (man sieht, ich spreche da aus Erfahrung).
Doch richtig spannend wird es erst drinnen, wenn man den schönen Innenhof betritt, der dem ein oder anderen sogar aus einer frühen Staffel der Hit-Serie Game of Thrones bekannt sein dürfte. Ein hübscher Brunnen lohnt einen zweiten Blick, ebenso wie die sorgfältig gearbeiteten Steinhände, die das Treppengeländer der Außentreppe umfassen.
Der Eintritt zum Rektorenpalast ist im Touristenpass Dubrovnik Card mit inbegriffen (siehe unten).

Morgens um 9 Uhr ist auch in Dubrovnik die Welt noch in Ordnung. Der intime Blick von oben auf den Onofrio-Brunnen.
Nr. 3: Intime Einblicke von der Stadtmauer erhaschen
Was vielen vielleicht gar nicht so bewusst ist: Dubrovnik war eine der mächtigsten Seefahrernationen im Mittelalter, immer Kopf an Kopf mit ihrem Rivalen Venedig. Mit so viel Macht kam natürlich auch sehr viel Geld und Wohlstand, und diesen galt es zu beschützen. Deshalb wurde die Stadt durch eine alles dominierende Stadtmauer umschlossen.
Auch heute noch ist die Stadtmauer von Dubrovnik gut in Schuss. Ein Rundgang, der einmal um die gesamte Altstadt führt, ist absolut empfehlenswert. Nicht nur bekommt man so einen guten Überblick über die Verteidigungsanlagen der Stadt, es gibt auch tolle Ausblicke aufs Meer und die Küste sowie richtig intime Einblicke in das Leben der Einheimischen. Da klettern Katzen über die Dächer, Radiomusik klingt aus geöffneten Fenstern, frisch gewaschene Wäsche flattert in Gärten und Hinterhöfen.
Bedenke jedoch, dass gerade in der Hochsaison nicht für jeden Besucher Platz ist auf der Stadtmauer. Ich kann daher nur empfehlen, den Rundgang gleich am Morgen bei Öffnung der Attraktion anzutreten. Es ist auf jeden Fall ein schöneres Erlebnis, als sich auf dem engen Wehrgang ständig an anderen Besuchern vorbeizuquetschen.
Der Eintritt zur Stadtmauer von Dubrovnik ist im Touristenpass Dubrovnik Card mit inbegriffen (siehe unten).

Ja, ich stehe total auf Game of Thrones. Welch Überraschung, als ich auf einmal entdecken musste, dass die Serie unter anderem in Dubrovnik gedreht wurde!
Nr. 4: Einmal Game-of-Thrones-Fangirl sein
Zugegeben, ich bin ein großer Fan der Serie Game of Thrones. Trotzdem wurde mir erst bei unserem Besuch in Dubrovnik bewusst, dass Teile der Serie hier gedreht worden waren. Bei unserem Stadtrundgang fiel es mir dann wie Schuppen von Augen, denn viele Gebäude und Ecken in Dubrovnik kamen mir seltsam bekannt vor.
Nicht nur frühe Szenen aus Königsmund wurden in Dubrovnik gedreht. Die Stadt musste auch für Schauplätze wie Qarth in Essos herhalten. Zahlreiche Führungen helfen Besuchern heute bei der Orientierung und reiten total auf der Game-of-Thrones-Welle. Ich hoffe allerdings, dass die Leute nicht nur nach Dubrovnik reisen, um diese Drehorte abzuklappern. Denn wie gesagt, die Stadt hat noch so viel mehr zu bieten.
Zu den bekanntesten Game-of-Thrones-Schauplätzen zählen in Dubrovnik übrigens das Pile-Tor, die Stufen vor der Jesuitenkirche St. Ignatius und der kreisrunde Minčeta-Turm, der Teil der Stadtbefestigung ist. Man muss also ganz sicherlich nicht an einer geführten Tour teilnehmen, um all diese Sehenswürdigkeiten abzuklappern, aber wer mag, kann sich natürlich auch einer Themen-Tour anschließen, zum Beispiel diesem 2-stündigen Rundgang. (Affiliate-Link)
Nr. 5: Raus aus der Stadt und ab auf die Insel fahren
Wer länger als ich in Dubrovnik bleibt, der kann dem ganzen Trubel innerhalb der alten Stadtmauern auch bequem entkommen. Zum Beispiel, indem er die Fähre nach Lokrum nimmt und sich dort ein wenig entspannt. Die Insel ist Dubrovnik direkt vorgelagert und ist dem Besucher eigentlich ständig vor Augen. Erreichen tut mann sie ganz bequem mit der Lokrum-Fähre vom alten Hafen aus.
Früher einmal, da war die Insel Lokrum die Heimat von Benediktinermönchen, die sich im 11. Jahrhundert hierhin zurückgezogen hatten. Sie haben mit viel Handarbeit der Insel ihren Stempel aufgesetzt, auch wenn viele Bereiche weiterhin ein unberührtes Naturschutzgebiet sind.
Am besten nimmt man bei einem Tagesausflug nach Lokrum auch gleich die Schwimmsachen mit, denn die Insel ist ein gut zu erreichendes Badeparadies. Auch Nacktbaden ist hier an bestimmten Stellen gestattet. Weitere bezaubernde Strände in Dubrovnik und Umgebung (19 insgesamt) nenne ich übrigens in diesem Artikel.

Bei unserem Besuch war die St.-Ignatius-Kirche für eine Hochzeit „eingedeckt“ samt zerschlagenem Porzellan entlang des Mittelgangs.
Nr. 6: Die kleine Grotte in der Kirche von St. Ignatius sehen
Die Kirche von St. Ignatius zählt meiner Meinung nach zu den überraschendsten Kirchen im Mittelmeerraum. Die Barockkirche ist im Inneren wunderschön ausgestaltet. Was sicherlich half, uns von der Schönheit dieses Gotteshauses zu überzeugen, war die Tatsache, dass zum Zeitpunkt unseres Besuchs das Mittelschiff für eine Hochzeit vorbereitet worden war. Zerbrochenes Porzellan lag auf dem Boden zu beiden Seiten des Mittelgangs, und eine Handvoll festlich dekorierter Stühle standen bereits vor dem Altar bereit.
Am bekanntesten ist die Kirche wohl vor allem wegen ihrer kleinen Grottendarstellung. Sie zeigt die Jungfrau Maria in einer Grotte, so wie sie dem Bauernmädchen Bernadette in Lourdes erschienen sein soll. Ein wenig kitschig ist es schon, so voller Plastikblumen und billiger Steinoptik, aber gerade das macht sie meiner Meinung sehenswert.
Der Eintritt ist frei. Vergiss jedoch nicht, dass im Mittelmeerraum strengere Regeln für den Besuch von Kirchen gelten. Es wird nicht gern gesehen, wenn Schultern und Knie bei Männern und Frauen unbedeckt sind, egal welche Temperaturen draußen herrschen. Ich trage daher immer für solche Zwecke einen Seidenschal mit mir rum. Der ist leicht und lässt noch gut Luft durch. Oder aber ich plane entsprechend voraus und kleide mich ein wenig konservativer als normal.
Nr. 7: Die Seilbahn zum Berg Srd nehmen
Ein Trip in schwindelerregende Höhen ist meiner Meinung nach immer eine gute Idee. In Dubrovnik gibt es hierfür einen Hausberg, den Srd, der sich ganz malerisch hinter der historischen Altstadt erhebt. Um den vollen Ausblick zu genießen, musst du die Seilbahn zum Gipfel nehmen. Auf einer Höhe von 413 Metern hast du dann mit Sicherheit einen herrlichen Blick über die Stadt, die Küste und das glitzernde Meer.
Oben auf dem Berg finden sich zudem Überreste einer alten Festung, die während der Besetzung durch napoleonische Truppen erbaut wurde. Sie spielte auch während des Bürgerkriegs eine wichtige Rolle. Heute befindet sich hier ein Museum, das dieser bewegten und tragischen Zeiten gedenkt.
Seilbahn und das Museum sind nicht bei der Dubrovnik Card inbegriffen.

Das ruhige Wasser, die dümpelnden Boote, die vielen Restaurants mit ihren Tischen direkt am Wasser – es gibt viele Gründe, warum man sich in den Stadthafen von Dubrovnik verlieben kann.
Nr. 8: Im Stadthafen von Dubrovnik romantisch werden
Ich liebe den historischen Stadthafen von Dubrovnik, er zählt zu meinen Lieblingsplätzen. Es kommt nicht oft vor, dass man einen Hafen sieht, der so sauber und ordentlich und sogar süß aussieht. Ja, süß.
Überall dümpeln kleine Boote und Jachten, Boote und Küstenkreuzfahrten legen an und ab. Einige der Boote ähneln historischen Schiffen aus den Glanzzeiten Dubrovniks. Auch das Hafentor verdient ein wenig mehr Aufmerksamkeit.
Es ist schon ein wenig erstaunlich: Auf der deinen Seite ist der Hafen so freundlich gestaltet, dass auch Touristen sich hier gern länger aufhalten möchten. Auf der anderen Seite ist dies natürlich historisch gesehen einer der Schwachpunkte in der Verteidigungslinie der Stadt gewesen. Dementsprechend stark befestigt war der Hafen, was man auch heute noch sehr gut erkennen kann. Die Festung des heiligen Johannes und zwei Wellenbrecher sorgen für ruhige Konditionen und eine lauschig-beschützte Atmosphäre. Sehr romantisch, besonders am Abend.

Tosende Wellen umspielen die Festung Lovrijenac, von aus man einen tollen Blick auf die Altstadt von Dubrovnik hat.
Nr. 9: Einen Spaziergang zur Festung Lovrijenac machen
Wer den Trubel der Altstadt hinter sich lassen will, der kann dem Ganzen einfach mit einem kleinen Spaziergang zur benachbarten Festung Lovrijenac entgehen. Das isolierte Kliff mit dem Bollwerk erreicht man fußläufig über das Pile-Tor. Man muss dann zwar noch ein paar Stufen durch einen Kiefernwald aufsteigen, aber der Weg lohnt sich auf jeden Fall.
Das Motto von Dubrovnik siehst du dann auch direkt über dem Eingangstor stehen: Non bene pro toto libertas venditur auro (in etwa: Die Freiheit ist für kein Gold der Welt zu haben). Drinnen kann man eine beeindruckende Sammlung an Kanonenkugeln bestaunen, aufgetürmt zu Pyramiden, die unter der heißen Sommersonne ganz wunderbar aussehen.
Kleiner Tipp: Das die Festung Lovrijenac zu den Stadtmauern zählt, kannst du mit dem gleichen Ticket auch gleich die Festung besichtigen. Allein schon wegen des schönen Ausblicks auf die Altstadt absolut lohnenswert.

Erwischt! Reiseblogger bei der Arbeit! Hier begutachten wir gerade den Kreuzgang des Franziskanerklosters, wo sich auch diese bemerkenswerte Apotheke befindet.
Nr. 10: In der drittältesten Apotheke der Welt shoppen
Zwei Gründe, warum ich finde, dass das Franziskanerkloster neben dem Pile-Tor zu den besten Sehenswürdigkeiten in Dubrovnik zählt. Zum einen gibt es hier einen wunderschönen Kreuzgang mit eleganten Doppelsäulen und einem hübschen grünen Garten in der Mitte (die Farbe Grün ist schon ein wenig was Besonderes im steinernen Dubrovnik).
Zum anderen findet man hier die drittälteste Apotheke der Welt. Sie wurde 1317 eröffnet und ist auch heute noch in Betrieb. Sie ist innen echt hübsch eingerichtet, auch wenn ich davon keine Fotos machen durfte. Doch natürlich kann man sich hier auch ein kleines Souvenir für zu Hause kaufen. Insgesamt ein stimmiger, entspannter Komplex aus alter Architektur, viel Grün und monastischer Eleganz und Kunsthandwerk.
Für den Besuch des Klosters musst du Eintritt zahlen. Es ist leider nicht Teil des Angebots der Dubrovnik Card.

Die Schönheit Dubrovniks findet sich in den vielen kleinen Details, den warmen Terrakottadächern und der herrlichen Lage direkt am Meer.
Viele gute Gründe für das sehenswerte Dubrovnik
Ich hoffe, meine kleine Auswahl an tollen Dubrovnik Sehenswürdigkeiten hat dir gefallen. Wie du siehst, gibt es in Dubrovnik jede Menge Sehenswertes zu entdecken. Die Perle der Adria ist ein lohnenswertes Reiseziel für Geschichtsinteressierte, Fotografen und Romantiker. Nach den schweren Zeiten des Bürgerkriegs (Einschusslöcher finden sich auch heute noch an vielen Orten) hat sich Dubrovnik zu einer der schönsten Städte im Mittelmeerbereich gemausert.
Ich kratze natürlich nur an der Spitze des Eisbergs, denn auch meine Zeit in der Stadt war begrenzt. Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, demnächst wieder einmal vorbeizuschauen!
Noch ein Tipp zum Schluss: Am besten erkundet ihr Dubrovnik übrigens mit Hilfe der praktischen Dubrovnik Card. Dies ist der offizielle Touristenpass, der vom Tourismusbüro jährlich ausgegeben wird. Wenn du eine ganze Reihe von Dubrovniks Attraktionen besuchen möchtest, können sich die erzielten Ersparnisse durch die Dubrovnik Card durchaus lohnen. Ich habe deshalb in diesem Artikel immer dort verzeichnet, wo die Dubrovnik Card üblicherweise greift.
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