Über ein Jahr lang haben wir in Andalusien gewohnt und dabei jede Menge Zeit, uns das Land mit all seinen Facetten immer wieder auf selbst organisierten Rundreisen anzuschauen. Wir haben dabei vieles entdeckt: temperamentvolle Städte, verträumte weiße Dörfer, atemberaubende Landschaften. Deshalb möchte ich euch meine allerliebsten Lieblingsorte auf meinem Andalusien Reiseblog vorstellen. Vielleicht wollt ihr sie ja auch einmal bei eurer Rundreise durch Andalusien in Augenschein nehmen?
Dieser Reiseblog-Artikel bietet allerdings keine feste Fahrstrecke, sondern eine Sammlung von Tipps zu den schönsten Zielen, die ihr ansteuern könnt. Für eure weitere Planung habe ich daher diese praktische Karte erstellt. Ihr müsst eigentlich nur noch die Punkte verbinden, je nachdem wie viel Zeit ihr so habt und was euch persönlich interessiert.
Außerdem findet ihr Tipps und Tricks fürs Autofahren in Andalusien ganz unten am Ende des Artikels!
Inhalt
- 1 Die schönsten Städte in Andalusien und was man da sehen kann
- 2 Die schönsten weißen Dörfer Südspaniens
- 3 Andalusien-Highlights: Die besten Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss
- 4 Natur pur – Die besten Naturparks in Andalusien
-
5 Orte, an die ihr vielleicht noch gar nicht gedacht habt
- 5.1 Baelo Claudia (Bolonia)
- 5.2 Guadix mit seinen Höhlenwohnungen
- 5.3 Der Rote Fluss Rio Tinto
- 5.4 Setenil de las Bodegas
- 5.5 Westernstadt in der Wüste, Fort Bravo
- 5.6 Osuna und das Game of Thrones Museum
- 5.7 Las Alpujarras, letzter Rückzugsort der Mauren
- 5.8 Die Mandelbäume im Frühling
- 5.9 Atarazanas, Markhalle von Malaga
- 5.10 Gibraltar
- 6 Tipps und Tricks für eine Rundfahrt durch Andalusien
- 7 Weitere nützliche Tipps zu Andalusien
Die schönsten Städte in Andalusien und was man da sehen kann
Dies sind nicht alle Städte, aber doch die schönsten Städte, die man in Andalusien besichtigen kann. Hier also unsere besten Andalusien-Tipps für eine Rundreise!
Sevilla
Die Hauptstadt der Region Andalusien ist natürlich unbestrittenes Juwel in der Krone Südspaniens. Wer echt andalusisches Flair inklusive Tapasbars, Flamenco und heiße Nächte erleben möchte, der ist hier goldrichtig. Die Stadt kam dank der spanischen Eroberer in Südamerika zu immensem Reichtum, was man auch heute noch schön im Stadtbild erkennen kann. Die Kathedrale von Sevilla mit der berühmten Giralda ist die größte der Welt. Am Guadalquivir steht der Goldene Turm, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Der hübsche Plaza de España und der eher ungewöhnliche Metropol Parasol sind weitere wichtige Sehenswürdigkeiten in Sevilla.
Cordoba
Die Stadt Cordoba zählte einmal zu den meistbevölkerten Städten der Welt. Im Mittelalter sollen hier mal doppelt so viele Menschen gelebt haben als heute. Kein Wunder also, dass sich mitten in der Stadt ein atemberaubendes Bauwerk befindet, die Moschee-Kathedrale, auch Mezquita genannt, eine riesige Moschee mit einer Kathedrale in ihrer Mitte. Drumherum erstreckt sich das herrlich verwinkelte Judenviertel. Tipp: Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit ist der alte Königspalast, der Alcazar de los Reyes Cristianos.
Granada
Granada ging im 15. Jahrhundert in die Geschichte ein als die Stadt, die als letzte bei der christlichen Rückeroberung fiel. Ihre Macht lag vor allem in dem großen Komplex der Alhambra, die auf einem Berg hoch über der Stadt sitzt. Doch Granada hat noch einiges mehr zu bieten, deshalb sollte man die andere Hälfte des Tages mit einem Besuch der Kathedrale, des Klosters des hl. Hieronymos, der Altstadt und des Zigeunerviertels verplanen.

Einer der typischen Türme der Stadt Cadiz. Die Händler hielten von hier Ausschau nach ihren Schiffen, die vollbepackt aus Südamerika zurückkehrten.
Cadiz
Das wunderschöne Cadiz an der Costa de la Luz zählt zu den ältesten Städten der Welt. Zu sehen gibt es hier eine ganz Menge: vom Tavira-Turm aus kann man die auf einer Halbinsel gelegene Alstadt mit ihren vielen Beobachtungstürmen schön überblicken. Ein weiterer guter Aussichtspunkt ist der Turm der Kathedrale, die direkt am Meer steht. Für einen erfrischenden Spaziergang nach Besuch der Markthalle und des Blumenmarkts bietet sich ein Spaziergang zum vorgelagerten Castillo de San Sebastian an. Mehr dazu hier.
Malaga
Malaga ist so eine Stadt, die gern mal unterschätzt wird. Sicher, hier gibt es keine kuschelig verwinkelte Altstadt wie zum Beispiel in Cordoba. Aber Malaga ist mit einer hübschen barocken Fußgängerzone gesegnet, liegt am Meer und hat sowohl einen maurischen Palast als auch eine Burg. Picasso wurde hier geboren, ebenso wie Antonio Banderas. Es gibt also viel zu entdecken!
Ronda
Das Städtchen Ronda befindet sich auf zwei Hochplateaus, die über eine spektakuläre Brücke miteinander verbunden sind, der Puente Nuevo. Doch es gibt noch viel mehr zu sehen in dieser hübschen kleinen Stadt, darunter herrschaftliche Paläste, die älteste Stierkampfarena Spaniens und die Arabischen Bäder. Einen kleinen Rundgang mit allen wichtigen Attraktionen in Ronda habe ich bereits für euch zusammengestellt.
Die schönsten weißen Dörfer Südspaniens
Die maurischen Dörfer Andalusiens sind furchtbar verträumt und romantisch. Hier kann man noch ein wenig von der Ursprünglichkeit der südspanischen Lebensweise erahnen. Weiße Dörfer gibt es viele in Andalusien, doch nicht alle sind wirklich hübsch. Nach dem Besuch von Dutzenden von Weißen Dörfern, hier also meine Empfehlung.
Frigiliana
Frigiliana ist ja gar nicht so unbekannt, was vor allem daran liegt, dass es so bequem nah an dem Badeort Nerja liegt, der ja bei Deutschen recht beliebt ist. Frigiliana ist ein bildhübsches Dorf, das so steil ist, dass die Straßen gestuft sind und keine Autos fahren. Die Einwohner haben nette Fliesen an den Wänden angebracht und Geranien auf die Gehwege gestellt. Von der Aussichtsterasse aus sieht man bis zum Meer. Unseren Ausflug hierhin habe ich bereits beschrieben, schau mal hier.
Mijas
Mijas ist ein weiteres Dorf, das man von seinem Hotelzimmer an der Küste aus leicht erreichen kann. Das hat dem Örtchen Mijas enormen Reichtum durch den Touristendollar beschert, was sich wiederum im Stadtbild zeigt. Strahlendweiß getünchte Häuser, Springbrunnen und Plätze, Aussichtsterrassen in drei Richtungen und eine Reihe von Kapellen sorgen für das richtige Flair. Jetzt müssen nur noch die Eselstaxis abgeschafft werden.

Links unten erfreuen sich, genauso wie wir, die Besucher des Dorfes Zahara de la Sierra an dem schönen Ausblick über die grünen Täler der Sierra de Grazalema
Zahara de la Sierra
Das Dörfchen Zahara de la Sierra wird hinter vorgehaltener Hand als das schönste Dorf Andalusiens gehandelt. Kein Wunder: Es ist wirklich malerisch gelegen hoch oben auf einer Berkuppe, die sich in einem Stausee spiegelt. Noch ein Stückchen höher sind die Überreste der Maurenburg, die man kostenlos betreten kann. Ansonsten ist Zahara de la Sierra eher übersichtlich, aber der Ausblick von hier über die regenreiche Sierra de Grazalema ist atemberaubend.
Casares
Nicht viele Dörfer präsentieren sich so postkartenschön wie Casares. Noch bevor man in den Ort selber kommt, kann man eine Bergkuppe davor Halt machen und den Ausblick auf die vielen kleinen Zuckerwürfelhäuser genießen. Natürlich gibt es auch hier eine sehenswerte Burgruine, eine Kathedrale und vieles mehr, doch besonders hervorzuheben ist der Blick bis nach Gibraltar und an guten Tagen sogar bis nach Afrika. Ich habe hier darüber geschrieben.
Andalusien-Highlights: Die besten Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben muss
In Andalusien gibt es Dutzende sehenswerter Attraktionen, denn hier treffen 1000 Jahre arabische Kultur auf 500 Jahre Christentum. Natürlich kann man nicht alles gleich beim ersten Mal sehen, deshalb hier eine kleine persönliche Auswahl.

Die fein ausgearbeiteten Nasridenpaläste der Alhambra zählen zu den schönsten maurischen Bauwerken in Europa.
Alhambra & Generalife, Granada
Die Alhambra ist die größte Burg der Mauren in Andalusien, allein deshalb gibt es schon viel zu sehen. Die Anlage gliedert sich grob gesprochen in drei Teile: das rote Fort, die wunderschön ausgekleideten Nariden-Paläste, und die Gartenanlagen des Generalife. Ein Besuch sollte gut geplant sein, und die Tickets müssen vorbestellt werden. Weitere Infos dazu habe ich hier geteilt.
Mezquita, Cordoba
Die Mezquita oder Moschee-Kathedrale von Cordoba ist Überbleibsel aus der Zeit, als das Kalifat von Cordoba einst zu den mächstigen arabischen Reichen der Welt zählte. Zwar wurde das Gebäude mit seinen Dutzenden von rot-weiß gestreiften Säulenbögen nach der Reconquista nicht dem Erdboden gleichgemacht (wie in so vielen anderen andalusischen Städten), aber die von den Christen erbaute Kathedrale mitten im Herzen der Moschee veränderte das Gebäude unwiderbringlich. Absolut sehenswert, auch ohne Führung. Hier erzähle ich mehr davon.
Alcazar, Sevilla
Auch wenn die Alcazar in Sevilla durch und durch maurisch aussieht, komplett mit Springbrunnen in den Innenhöfen, fein ausgearbeiteten Deckengewölben mit viel Gold und hufeisenförmigen Bögen, so ist dies doch ein christlicher Palast, erbaut von einem christlichen Herrscher. Auch wenn der Palast atemberaubend schön ist, die Gärten daneben sind eigentlich sogar noch ein wenig schöner und vereinen alles, was arabische Gartenkunst so ausmacht. Duftende Orangenbäume, plätscherndes Wasser, von Hecken umsäumte Bereiche… für den Garten allein sollte man schon die Hälfte der Zeit einplanen.

Der Plaza de España ist ein architektonisches Meisterwerk in Andalusien, das auf keiner Rundreise fehlen darf.
Plaza de España, Sevilla
Der zur Weltausstellung erbaute Plaza de España zählt für viele zu den schönsten Bauwerken in Andalusien. Der Platz ist kreisrund angelegt, an einem Ende von einem halbmondförmigen Gebäude umschlossen. Davor befindet sich ein Kanal, auf dem man wie in Venedig mit einer Gondel fahren kann. Die Gebäude sind herrlich dekoriert und zeigen viel Wissenswertes über Spanien.
Puente Nuevo, Ronda
Eine Brücke als wichtige Sehenswürdigkeit in Andalusien? Da kann eigentlich nur von einer die Rede sein… Die Puente Nuevo in Ronda ist zwar nicht mehr ganz so neu, wie der Name behauptet, aber sie ist trotzdem äußerst spekakulär und schön anzuschauen. Sie ist um die 100 Meter hoch und überspannt die Schlucht des Tajo – toller Ausblick garantiert. Wer mag, kann zum Fuße der Brücke kraxeln und am Boden der Schlucht die Brücke noch einmal ganz neu in Augenschein nehmen. Einen Rundgang für Ronda habe ich hier zusammengestellt.
Kathedrale von Sevilla
Die Kathedrale von Sevilla ist einfach riesig. Nein, echt wahr. Sie ist die größte Kirche der Welt und allein schon deshalb absolut sehenswert. Hinzu kommt noch das umgebaute Minarett mit der Giralda obendrauf, der Wetterfahne, die zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Wusstest du, dass im Turm keine Treppe ist, sondern eine Rampe? Zu guter Letzt liegt in der Kathedrale einer der bekanntesten Menschen der Neuzeit begraben, Christopher Columbus.
Albaicin, Granada
Im Prinzip befindet sich die Stadt Granada auf zwei Bergrücken mit einem Fluss in der Mitte. Auf dem einen Berg liegt die Alhambra, die alte Maurenburg. Auf dem anderen Berg befindet sich die Albaicin, also die stark arabisch geprägt Altstadt von Granada. Ein Spaziergang ist Pflicht, wenn man sich in Granada aufhält, nicht nur um die weißen Häuser und schönen Plätze zu sehen. Von diversen Aussichtsterrassen aus hat man auch einen tollen Blick über die Fluss zur Alhambra. Dahinter, kaum zu erahnen, sieht man das zweithöchste Gebirge Europas aufragen, die Sierra Nevada, die bis weit in den Frühling hinein noch glitzernden Schnee auf den Spitzen liegen hat.
Metropol Parasol, Sevilla
Der Metropol Parasol ist eigentlich eine Markthalle, aber dafür ist er nicht bekannt. Die ungewöhnliche, komplett aus Holz erbaute Struktur wirkt wie ein Fremdkörper in der historischen Stadt Sevilla. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Von den Einheimischen auch liebevoll Las Setas, die Pilze genannt, kann man über einen Rundweg auf dem geschwungenen Dach des Metropol Parasol spazieren und dabei den Blick über die Dächer der Stadt genießen.
Die Gärten des Alcazar de los Reyes Cristianos, Cordoba
Neben der Mezquita gibt es noch eine weitere sehr beliebte Sehenswürdigkeit in Cordoba, die Alcazar de los Reyes Cristianos. Die Gebäude auf dem Gelände sind dabei eher uninteressant – vor allem Wehrmauern, Türme, ein altes römisches Mosaik, eine Therme. Viel schöner sind da die angeschlossenen Gärten mit ihren Wasserspielen und duftenden Zitrusbäumen, besonders, wenn man an einem dieser unglaublich heißen Tage in Cordoba ist. Schaut mal hier.
Natur pur – Die besten Naturparks in Andalusien
Gerade im Frühjahr und Herbst macht es Spaß, die wunderschöne Natur Andalusiens zu erkunden. Dann blühen die Bäume, das Gras ist grün, und es ist noch nicht zu heiß für ausgiebige Wanderungen durch Korkeichenwälder und vulkanisch geprägte Landschaften. Hier sind meine Top-Tips für Wanderungen oder schöne Fahrtstrecken in Andalusien.
El Torcal bei Malaga
Die Karstformationen von El Torcal sind nur ca. halbe Stunde nördlich von Malaga, was es zu einem einfachen Ausflugsziel für Besucher der Costa del Sol macht. Das Schöne: die beiden Wanderwege durch die bizarren Felsformationen sind kostenlos zu begehen. An guten Tagen kann man bis nach Malaga und dem Mittelmeer sehen. Mehr dazu hier.
Der Wanderweg Caminito del Rey, Malaga
Der halsbrecherische Wanderweg bei Malaga, der durch die tiefen Schluchten der Malaga-Berge führt, ist leider wohl kein echter Geheimtipp mehr. Deshalb muss man schon früh sein Ticket buchen, sonst geht man wahrscheinlich leer aus. Die Wanderung entlang der steilen Felskanten zwischen zwei Stauseen zählte zu den schönsten Erlebnissen, die ich jemals in meinem Leben hatte, deshalb solltet ihr euch diesen Artikel mit vielen Tips und Infos unbedingt einmal anschauen.
Sierra de Grazalema
Die Sierra de Grazalema ist die regenreichste Region nicht nur Andalusiens, sonders sogar ganz Spaniens. Hier gibt es endlose Pinenwälder, tiefe Schluchte, einsame Dörfer und viel Natur zu entdecken. Viele Wanderer starten im Örtchen Grazalema, das seinen ganz eigenen Charma hat. Man kann die Gegend aber auch prima mit dem Auto erkunden, zum Beispiel von Sevilla aus. Hier geht’s zu meinem Bericht über unsere Rundfahrt durch die bezaubernde Sierra de Grazalema.

In Cabo de Gata treffen verlassene Bauernhöfe und Windmühlen auf dramatische Landschaften aus Felsen, Wasser, Sand und Wüste.
Cabo de Gata, Almeria
Die fast menschenleere Cabo de Gata zählt landschaftlich auf jeden Fall zu den schönsten, wenn auch bizarrsten Gegenden in Andalusien. Die von vulkanischen Aktivitäten geprägte Region ist bizarr geformt, unglaublich trocken und reich an Bodenschätzen. Hier wechseln sich verlassene Fincas, Windmühlen und Bergwerke mit einsamen Sandstränden und schroffen Felsformationen ab. Faszinierend, wie ich finde.
Coto de Doñana
Das Naturreservat Coto de Doñana ist einer der wichtigsten Zwischenstopps für europäische Zugvögel auf ihrem Flug von Nordeuropa nach Afrika. Gerade in den kühleren Monaten ist hier der Teufel los, wenn die vielen Vögel auf den feuchten Niederungen eine Pause anlegen. Auch der bedrohte Luchs ist hier heimisch. Am besten besucht man dieses riesige Naturreservat mit einer Führung, denn nicht alle Bereiche sind leicht zugänglich.
Orte, an die ihr vielleicht noch gar nicht gedacht habt
Vielleicht wart ihr bereits schon mal in Andalusien und sucht nach neuen Ideen. Oder ihr seid einfach daran interessiert, auch mal auf weniger bekannten Pfaden zu wandern. Dann schaut auch mal diese von mir ausgewählten Vorschläge an, die gerantiert mit Wow-Faktor daherkommen.

Die römische Stadt Baelo Claudia liegt direkt am Meer. Sie war ein wichtiger Hafen für Handelsfahrten nach Afrika. Die Fischpökelfabrik ist immer noch gut zu erkennen.
Baelo Claudia (Bolonia)
Baelo Claudia ist eine römische Stadt am Atlantik, beziehungsweise das, was davon übrig ist. Denn heute lebt hier niemand mehr. Nur das relaxte Fischerdörfchen Bolonia ist noch nebenan. Römische Ausgrabungsstätten gibt es ja viele, aber was diese einzigartig macht, ist, dass die Stadt auch noch 2000 Jahre später immer noch direkt am Meer liegt. Riesen-Sanddünen inklusive. Das interessante Museum ist für EU-Bürger kostenlos. Ein Besuch kann mit einem Ausflug nach Tarifa kombiniert werden, so wie wir das hier auch mal gemacht haben.
Guadix mit seinen Höhlenwohnungen
Guadix ist wirklich einzigartig. Die kleine Stadt nördlich von Granada hat ein eigenes Viertel mit Höhlenwohnungen, in denen schon seit Jahrhunderten Menschen ganz bequem leben. Viele der Bewohner öffnen für eine kleine Spende ihre Privatwohnungen, damit man mal einen Blick ins Innere werfen kann. Ist übrigens erstaunlich gemütlich. Mehr dazu gibt es in diesem Artikel, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe.
Der Rote Fluss Rio Tinto
Der Name Rio Tinto mag einem bekannt erscheinen – schließlich ist eine der größten Bergbauunternehmen der Welt nach ihm benannt. Hier haben die Briten lange Zeit diverse Erze aus der Erde geholt, und damit die Landschaft für immer verändert. Die Erde ist so reich an Bodenschäften, dass der Fluss Rio Tinto blutrot ist. In der vernarbten Landschaft dieses rote Band zu sehen, ist einfach unvergesslich. Doch seht hier.
Setenil de las Bodegas
Der kleine Ort unweit von Sevilla ist ein tolles Beispiel, wie die Menschen sich mit ihrer Umwelt arrangiert haben. Entlang des kleinen Flusses, der sich tief in das Gelände schneidet, haben die dortigen Einwohner schon vor Hunderten von Jahren Wände hochgezogen und somit Wohnhöhlen errichtet. Ob tief unter Stein oder hoch oben von der Spitze des Maurenturms, der Ausblick in Setenil ist immer wieder überraschend. Hier habe ich mehr dazu geschrieben.

Fort Bravo war Filmkulisse für viele Spaghettiwestern und auch deutsche Produktionen wie ‚Der Schuh des Manitou‘.
Westernstadt in der Wüste, Fort Bravo
Fort Bravo ist eine Westernstadt mitten in der unendlichen Einöde der Tabernas-Wüste. Die Gegend hier ist dem amerikanischen Wilden Westen nicht unähnlich, weswegen hier schon so einige Filme gedreht wurden, darunter zum Beispiel „Spiel mir das Lied vom Tod“. Fort Bravo ist daher kein Vergnügungspark, sondern eine lebende Filmkulisse, wo auch ein paar Stunts für die Tagesbesucher gespielt werden.
Osuna und das Game of Thrones Museum
Das Örtchen Osuna auf halber Strecke zwischen Malaga und Sevilla sollte man sich aus gleich mehreren Gründen anschauen. Zum einen ist der Ort ausnehmend hübsch und hat eine hohe Dichte an barocken Palästen. Außerdem wurde hier Game of Thrones gefilm, und es gibt sowohl ein kleines Museum zum Thema als auch einen echten Drachenkopf in der Stierkampfarena. Zu guter Letzt gibt es dann noch den alten römischen Steinbruch, den man auf eigene Faust erkunden kann. Ein unwirkliches Erlebnis.
Las Alpujarras, letzter Rückzugsort der Mauren
Die Alpujarras ist eine Gegend im unteren Bereich der Sierra Nevada, und zwar die Seite, die dem Meer zugewandt ist. Die Gegend ist wirklich abgelegen und unterentwickelt, was sie zu einem beliebten Ziel für Feinschmecker und Romantiker macht. Früher einmal, da lebten hier die letzten Mauren, die sich in die Alpujarras nach Ende der Reconquista in die Berge zurückgezogen hatten. Ihr Erbe sieht man noch heute. Mehr dazu in meinem Artikel hier.

Die blühenden Mandelbäume von Andalusien sind ein guter Grund, die Region auch in der Nebensaison als mögliches Reiseziel anzupeilen.
Die Mandelbäume im Frühling
Mandelbäume sind zwar nicht auf Andalusien beschränkt, aber sie sind schon eine feine Sache. Als erste Vorboten des Frühling werden sie auch in Andalusien von den Einheimischen begrüßt, denn ihre weiß-rosafarbene Blütenpracht ist einfach bezaubernd. Wer näher herangeht, wird dann auch noch diesen betörenden Duft feststellen… Leider gibt es nicht mehr besonders viele Mandelbaumplantagen, aber vereinzelt findet man sie auf dem Lande verstreut, zum Beispiel am Fuße von El Torcal.
Atarazanas, Markhalle von Malaga
Die Markthalle von Malaga, genannt Arazanas, zählt zu meinen liebsten Markthallen in Spanien. Sicher, sie ist nicht so groß und so hektisch wie die in Barcelona, aber gerade das macht ihren Charme aus. Hierher verirrt man sich, um sich exotisches Obst aus Afrika anzuschauen, über die vielen seltsamen Meeresfrüchte zu staunen und am Ende einen kleinen Happen zu essen und ein Gläschen Wermut zu trinken. Mein Erlebnis beschreibe ich genauer hier.

Die Berberaffen sind eine tolle Attraktion in Gibraltar, aber es gibt noch viel mehr zu sehen, besonders, wenn man sich für Militärgeschichte interessiert.
Gibraltar
Die kleine britische Enklave an der Südspitze Spaniens ist natürlich schon irgendwie seltsam und witzig. Ob man nach dem Brexit immer noch nur mit einem Personalausweis hineinspazieren kann, ist noch nicht entschieden. Aber für den Fall, dass es so sein sollte, möchte ich euch Gibraltar als Ausflugsziel gern ans Herz legen. Auch wenn es den Charme ein wenig vermissen lässt: zu den Highlights zählen die Affen auf dem Felsen, die vielen historischen Militäranlagen und das seltsame britische Flair unter der spanischen Sonne. Mehr Tipps zu Gibraltar in meinem Artikel hier.
Tipps und Tricks für eine Rundfahrt durch Andalusien
Hier noch ein paar nützliche Tipps für eure Rundreise durch Andalusien.
Der Flughafen von Malaga ist immer noch am einfachsten von Deutschland aus anzusteuern. Hier findet ihr auch eine Reihe von Mietwagenanbietern. Die günstigeren sind dabei nicht auf dem Flughafengelände vertreten, sondern man muss einen Shuttleservice in Anspruch nehmen. Wer in der Hauptreisesaison nach Andalusien für eine Rundreise reist, der sollte seinen Mietwagen frühzeitig bestellen. Übrigens ziehen die Preise im Sommer steil an, was ja keine Überraschung sein sollte.
Die Autobahnen in Andalusien sind allesamt gut ausgebaut. Achtung jedoch, einige Strecken sind mautpflichtig! Sie sind als ‚AP‘-Autobahnen durchnummeriert. Meist kann man aber auch eine Strecke finden, die kostenlos zu befahren ist, auch wenn man dann mit mehr Verkehr und langsameren Weiterkomen rechnen muss. Bis auf die A-7 zwischen Marbella und Malaga haben wir noch nie einen Stau in Andalusien gesehen, was sicherlich eine erfreuliche Nachricht ist.
Das Parken kann in Spanien generell ein großes Problem sein. Ich kann nur davor warnen, in die größeren Städte wie Sevilla, Cordoba oder Malaga mit dem Auto zu fahren. Da die Städte teilweise sehr alt sind, gibt es kaum Parkplätze. Parkhäuser sind meist sehr knapp bemessen, was mit dem Mietwagen natürlich nicht so lustig ist. Bei dem Besuch von Dörfern am besten immer dem Parkleitsystem folgen, bei Städten schon vorher planen, wo man das Auto abstellen will, zum Beispiel auf dem Hotelparkplatz.
Ich hoffe, diese Andalusien Tipps und Infos werden euch bei der Planung eurer Rund- oder Städtereise behiflich sein. Bei weiteren Fragen, meldet euch ruhig bei mir! Und nicht vergessen: Mit dem wöchentlichen Newsletter bleibt ihr immer auf dem Laufenden, denn so kann man sich die neusten Artikel ins Postfach schicken lassen. Hier geht’s zur Anmeldung.
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