Melbourne ist eine tolle Stadt für eine Familienreise. Warum? Die Innenstadt ist geradlinig angeordnet, fußgängerfreundlich und kompakt. Man kommt schnell rum und kann selbst mit kurzbeinigen Familienmitgliedern eine Menge erleben.
Das Stadtbild dieser australischen Stadt ist geprägt von einer schachbrettartigen Anordnung von großen Hauptstraßen, die verbunden sind mit engen, teilweise zur Fußgängerzone umfunktionierten kleineren Straßen, den so genannten Laneways. Lange Zeit waren die Laneways nichts weiter als Müllhalde und Hinterhof der anliegenden Geschäfte. In den 80er Jahren jedoch begann man, den Wert dieser engen Gassen zu erkennen und sie daher wiederzubeleben.
Heute sind diese Laneways eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Ein Rundgang durch die Melbourner Innenstadt um diese Laneways auszukundschaften, gehört schon fast zum guten Ton.
Das Tolle ist, dass ein Rundgang mit Hauptaugenmerk auf die Laneways eine prima Sache ist, die man mit der ganzen Familie unternehmen kann. Denn Laneway ist nicht gleich Laneway. Während sich einige z.B. den Größen der Rockmusik widmen, sind andere von oben bis unten mit Straßenkunst und Graffitis bemalt. Wieder andere bieten kuschelige Cafés und Restaurants oder angesagte Kneipen und Bars. Dazwischen findet man dann natürlich die bekannten Melbourner Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten, wie Flinders Street Station, die ehemalige Hauptpost und Bourke Street Mall.
Eine perfekte Beschäftigung also für die ganze Familie. Leider finden sich wenige Karten und Wegbeschreibungen für die Laneways von Melbourne. Deshalb haben wir einmal für euch zusammengeschrieben, wie man einige der Highlights ablaufen kann.
Inhalt
Ein Stadtrundgang durch Melbourne für Jung und Alt
Folgt uns auf einem selbstgeführten Stadtrundgang durch Melbournes Laneways und Einkaufspassagen. Dieser Rundgang wird euch nicht alle Laneways zeigen, die es in dieser Stadt zu sehen gibt, aber man bekommt schon einen guten Eindruck, was Melbourne alles zu bieten hat. Und schließlich wollt ihr ja auch noch andere Dinge in dieser Stadt unternehmen!
Highlights dieser Tour umfassen eine interessante Mischung aus provokativ-dekorativer Straßenkunst, gemütlichen Cafés und Restaurants, coolen Bars, viel Pomp und Klasse sowie eine kurze Einführung in die australische Promiszene.
Strachan Lane
Wir beginnen unseren Rundgang der Melbourne Laneways an der Ecke Exhibition and Collins Street. Nur wenige Meter von dieser Kreuzung entfernt findet ihr eine Seitenstraße der Collins Street, Strachan Lane.
Diese unscheinbare Sackgasse hat ein paar interessante Kunstwerke aufzuweisen, die sich gekonnt von den dunklen Außenwänden des Harley House absetzen.
Ohne diese Kunst wäre diese Laneway nur eine wie jede andere. Es lohnt sich also, immer genau hinzuschauen, während man durch Melbourne läuft. Strachan Lane ist nur ein Beispiel, wie Melbourne immer wieder überraschen kann.
Duckboard Place und AC/DC Lane
Wenige Schritte weiter trefft ihr auf die Flinders Lane. Biegt hier ein bis ihr ziemlich bald auf Duckboard Place stößt, eine Laneway, die von oben bis unten vollgepflastert ist mit Konzertpostern und Graffiti.
Ihr befindet euch jetzt gerade mitten im Ausgeh- und Musikviertel Melbournes. Folgt dieser kleinen Gasse und geht zweimal ums Eck – heraus kommt ihr dann in der berühmten AC/DC Lane. Benannt natürlich nach einer der berühmtesten Rockbands in der Welt. Wusstet ihr, dass die aus Australien stammen?
Schaut euch auch mal dieses tolle Straßennamenschild an der Mauer an, das von einem elektrischen Blitz verziert wird. Klasse!
Eine Laneway to Heaven!
Hosier Lane
Geht weiter die Flinders Lane hinunter bis ihr zu eurer Linken die weltberühmte Hosier Lane seht.
Knallbunt von oben bis unten, ist die Hosier Lane wie eine Leinwand der Stadt, wenn nicht gar der gesamten Nation. Jede Woche sieht es hier anders aus. Alte Werke werden übermalt, neue Kunstwerke entstehen. Immer am Zahn der Zeit und mit vielen Bezügen auf das derzeitige Zeitgeschehen und die politischen Tendenzen auf der ganzen Welt.
Während ihr einen kleinen Abstecher in diese Lane macht, schaut euch nicht nur die Kunst als Kunst an. Beachtet die Fragen und provokanten Thesen, die die Künstler aufwerfen. Stimmt ihr zu oder seid ihr anderer Meinung?
Centre Place und Centreway Arcade
Nach der Hosier Lane könnt ihr die Flinders Lane weitergehen bis ihr Centre Place erreicht. Wenn ihr schon einmal ein Bild von Melbournes Laneways gesehen habt, dann wurde es wahrscheinlich hier geschossen. Prototypischer geht es nimmer.
Centre Place ist eine der ersten Laneways, die damals in den 80ern vom Revitalisierungsprojekt der Stadt in Angriff genommen wurden. Welch ein Unterschied so etwas doch machen kann!
Im Centre Place findet ihr eine ganze Reihe von beliebten Bars und Cafés, wie zum Beispiel Hell’s Kitchen, Soup Place und Café Vicolino. Solltet ihr zur Mittagszeit hier ankommen, lohnt es sich, genau hier eine Pause einzulegen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Man kann hier übrigens auch super einkaufen, und Streetart ist natürlich auch überall präsent.
Block Arcade
Von hier aus lauft ihr ein paar Meter die Collins Street hinunter bis ihr die Elizabeth Street erreicht. Folgt der Elizabeth Street nach Norden bis zur Block Arcade, die auf der rechten Seite erscheint.
Dieses herrliche Einkaufszentrum ist Teil der Golden Mile und wunderschön anzuschauen. Geht durch die Arkade und verlasst diese über Block Place, eine kurze Gasse, die vollgestopft ist mit kleinen Cafés. Eine herrlich gemütliche Atmosphäre erwartet euch hier, perfekt für ein kuscheliges Frühstück oder eben auch ein kleines Mittagessen.
Royal Arcade
Wenn ihr Block Place hinter euch lasst, befindet ihr euch in der Little Collins Street. Wer will, kann kurz rüber springen auf die andere Straßenseite zur Royal Arcade, und dort einen Blick auf die lustigen Statuen Gog und Magog werfen.
Wir wollen jetzt nicht auf die Hintergrundgeschichte dieser Figuren eingehen, ihr könnt sie gern vor Ort selbst nachlesen. Die Kinder werden die beiden auf jeden Fall ziemlich amüsant finden. Natürlich ist die Arkade selbst auch wunderschön anzuschauen, besonders die vielen Stilelemente aus den 1860er Jahren und das kunstvolle Glasdach.
Dame Edna Place
Gleich neben dem Block Place und gegenüber von der Royal Arcade findet ihr Dame Edna Place. Wahrscheinlich habt ihr noch nie von dieser Dame gehört? Dame Edna ist so berühmt in Australien wie Otto in Deutschland. Jeder kennt sie.
Dabei steckt dahinter eigentlich ein Mann, der Comedian Barry Humphries. Ein Mann in Omakleidern, also so ein bisschen wie Lilo Wanders, aber zickiger, pickierter und politischer.
Besonders die Briten lieben Dame Edna mit ihrer Schmetterlingsbrille und schrillen Aufmachung der alten Oberklassendame, wahrscheinlich weil sie das britische Klassensystem so schön durch den Kakao zieht.
Beachtet besonders das hübsche Straßenschild und den Fußboden, der mit silbernen Sternen verziert worden ist.
Union Lane
Wenige Schritte weiter und ihr befindet euch vor der knallbunten Union Lane, eine unserer Lieblingsstraßen in Melbourne.
Eine super Leinwand für Straßenkunst, ganze 550qm werden hier immer und immer wieder von lokalen Künstlern bearbeitet.
Geht diese Straße bis zum Ende durch und gelangt so zur Bourke Street Mall, dem Herzen des Einkaufsviertels von Melbourne.
Tattersalls Lane
Die letzte Laneway ist unser letzter Stop, extra so gelegt, damit ihr euch am Ende mit einem kühlen Bier erfrischen könnt. Besonders am Abend ist Tattersalls Lane voller Atmosphäre – garantiert einzigartig in ganz Australien.
Folgt der Swanston Street nach Norden bis zur Little Bourke Street und dann seid ihr schon beinah da. Wenn ihr im Sommer vorbeischaut, stoppt auf jeden Fall bei Section 8, wo die Drinks aus einem umgebauten Überseecontainer heraus serviert werden. Die Stimmung hier ist einfach super.
Oder vielleicht habt ihr ja auch Hunger und wollt mal was Neues ausprobieren? Ihr befindet euch schließlich mitten in Chinatown. Wir können auf jeden Fall Touché Hombre empfehlen, auch wenn dies ein mexikanisches Restaurant ist und kein chinesisches. Leider sind die Cocktails ziemlich teuer, aber das Essen ist lecker.
Es gibt natürlich noch so viel mehr zu sehen in Melbourne. Habt ihr auch ein paar Tipps parat?
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2 Kommentare
Hallo ihr vier,
das sind ein paar ganz tolle Fotos. Von meinem Besuch in Melbourne ist mir vor allem der künstlerische und musikalische Touch in Erinnerung geblieben. Die Cafes sind gemütlich und die Tram verleiht der Stadt ihre Einzigartigkeit.
Besonders hat mich – wie euch – auch die Streetart gefasst. Es sind diese kleinen Details, wodurch sich Melbourne von anderen Großstädten unterscheidet.
Danke für den schönen Beitrag, der meine Reiseerinnerungen wieder hat aufleben lassen.
Viele Grüße,
Stefanie
Liebe Stefanie, Vielen Dank für deinen Kommentar! Freut uns zu lesen, dass dir der Artikel gefallen hat und stimmig war. Und du hast Recht: Melbourne hat schon eine tolle Atmosphäre. Das fehlt Sydney leider ein wenig. LG, Silke