Es geht weiter auf unserem Outback-Trip mit den Kindern. Wir sind zwar immer noch mitten im australischen Outback, irgendwo im Tiefen Westen von Queensland, aber wir können den Umschwung schon spüren.
Wir sind zusammen als Familie mit kleinen Kindern unterwegs in Australien. Unser Roadtrip begann im roten Zentrum des Kontinents, am Uluru, und wir sind nun fast angekommen am tropischen Urlaubsparadies Cairns in Queensland. Wenn ihr von vorne lesen wollt, klickt ihr am besten hier.
Seit über einer Woche sind wir nun unterwegs. Ganz langsam wandelt sich die Landschaft wieder, die Wüste tritt zurück. Wir treffen unterwegs immer mehr Menschen, fahren durch kleine Ortschaften. Verpflegung und Unterkünfte sind nicht mehr so abenteuerlich, und wir haben sogar die Gelegenheit, ein Museum zu besuchen. Das Kronosaurus Korner im kleinen Örtchen Richmond.
Ein Urzeitmeer mitten im australischen Outback
Es ist kaum zu glauben, dass ein 522-Seelen-Ort ein Museum von Weltklasse sein Eigen nennen kann, aber genau so ist. Und das alles haben wir einem Farmer zu verdanken, der vor einigen Jahren seltsame Knochen auf seinem Grundstück gefunden hat. Knochen sind ja allgemein nichts Ungewöhnliches in der freien Natur, aber diese waren wohl doch zu seltsam. Und so bat der Farmer die Wissenschaftler, sich diesen Fund genauer anzuschauen.
Und was sollen wir sagen? Es war eine wissenschaftliche Sensation!
Nach und nach kamen immer mehr Knochen zum Vorschein. Fossilien, die schlappe 120 Millionen Jahre alt waren. Was damals noch keiner ahnen konnte: die Gegend rund um Richmond war früher der Ort eines Urzeitmeeres, das voll war von urzeitlichem Leben. Diese Tiere, Meeressaurier, starben natürlich immer mal wieder und sanken auf den Boden des Meeres ab. Einige der Knochen fossilisierten und voilá! – da haben wir auf einmal ganze Landschaften voller Knochen und Zähne.
Richmond ist daher etwas ganz besonderes, vor allem für Fossilienforscher und Paläontologen. Auch die Nachbarorte Hughenden und Winton haben vom Knochensegen profitieren können, und so gilt die Gegend im tiefen Westen von Queensland jetzt auch offiziell als das Dinosaurierdreieck.
Wer es also zufällig schafft, so wie wir bis nach Richmond zu kommen, der sollte auf jeden Fall das örtliche Museum besuchen, Kronosaurus Korner. Denn auch wenn die meisten Funde natürlich jetzt in den bekanntesten Universitäten und Museen der Welt ausgestellt sind, so blieben auch ein paar schöne Exemplare an ihrem angestammten Fundort.
Wir fanden das Museum auf jeden Fall supergut aufbereitet. Highlight ist dabei das komplett erhaltene Skelett eines Pliosaurus, der auch als Plastik vor dem Eingang des Gebäudes ausgestellt ist.
Eine Stadt aus Gold gebaut
Von Richmond aus fahren wir mit den Mini Globetrottern weiter nach Charters Towers, das knapp 4 Stunden entfernt liegt. Auch wenn wir jetzt der Küste immer näherkommen, hat auch diese Ortschaft nur rund 8.000 Einwohner. Das war allerdings nicht immer so.
Charters Towers galt einmal als Nabel der Welt, zumindest aus australischer Sicht. Hier lebten zu Boomzeiten bis zu 30.000 Einwohner. Und warum? Na ganz klar, weil man hier natürlich Gold gefunden hat. Und das kann man auch heute noch ganz gut am hübschen, historischen Stadtbild von Charters Towers erkennen.
Die Geschichte dazu ist eigentlich ganz nett, so dass wir sie euch gerne weitererzählen. Am Heiligabend 1871 wurde eine kleine Gruppe von Goldsuchern in der Nähe von Charters Towers von einem Gewitter überrascht. Ein Blitz schlug irgendwo in der Nähe ein und eines der Pferde ergriff die Flucht. Ein zwölfjähriger Aborigine-Junge namens Jupiter Mosman machte sich auf, das verschreckte Pferd wieder einzufangen, als er zufällig ein goldgelb glänzendes Steinchen in einem Fluss fand – ein Goldnugget!
Nur zehn Jahre später war der Ort bereits die zweitgrößte Stadt in Queensland nach Brisbane. Man hatte sogar eine eigene Börse und eine Zuglinie zum Hafen nach Townsville.
Auch wenn es zwischenzeitlich mit dem Gold bergab ging und viele Einwohner aus dem Ort wegzogen, werden auch heute riesige Goldvorkommen in der Erde rund um die Stadt vermutet. Überall gibt es große Bergwerke, die jedes Jahr Tonnen von Gold an die Erde fördern – natürlich mit den modernsten Mitteln.
Doch uns interessiert eher der historische Stadtkern von Charters Towers. Die Stadt mag zwar klein sein, aber hier ist trotzdem eine Menge los. Wir kommen an wirklich sehr attraktiven Gebäuden vorbei, unter anderem der Börse, dem Post- und Telegrafengebäude und der Australian Bank of Commerce.
Mit den Kindern besuchen wir das kleine aber feine Miner’s Cottage Museum. Das kleine Häuschen ist vollgestopft mit Antiquitäten und kleinen Schätzchen aus der Zeit der Goldsucher – interessant zu sehen, wie die Raubeine damals so lebten. Der Museumsangestellte zeigt auch gern, wie man mit einer Pfanne nach Gold schürft.
Nach diesem interessanten Zwischenstopp führt uns der Weg weiter zur Küste. Unser nächster Halt wird im tropischen Townsville sein.
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