1978 geschah etwas ganz Wunderbares in Dortmund: Ich wurde geboren! Und auch wenn ich neunzehn Jahre später die Stadt für immer verließ, so habe ich auch heute noch Familie und Freunde hier, was mich wieder und wieder zurück nach Dortmund führt. Man kann also behaupten, ich kenne mich ganz gut in der Stadt aus. Deshalb wollte ich euch an dieser Stelle mal die besten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen vorstellen und ein paar Tipps mit an die Hand geben.
Denn Dortmund ist nicht einfach irgendsoeine Stadt. Dortmund ist eine Stadt mit Herz, eine Stadt geboren aus Stahl und Kohle. In Dortmund in den Achtzigern und Neunzigern aufzuwachsen war toll: hier kennt man einander noch, und das, obwohl man in einer Großstadt lebt.
Hier also meine Top 10 Sehenswürdigkeiten in Dortmund für deinen nächsten Besuch in der besten Ruhrmetropole der Welt.
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Inhalt
- 1 Doch vorab: Lohnt sich überhaupt ein Kurztrip nach Dortmund?
- 2 Nr. 1: Sehenswürdigkeiten und Einkaufen in der Innenstadt
- 3 Nr. 2: Dortmunder Nachtleben – Restaurants und Nachtclubs
- 4 Nr. 3: Deutsches Fußballmuseum
- 5 Nr. 4: Zeche Zollern
- 6 Nr. 5: Haus Rodenberg
- 7 Nr. 6: Westfalenpark und Fernsehturm
- 8 Nr. 7: Phönixsee
- 9 Nr. 8: Hohensyburg
- 10 Nr. 9: DASA Arbeitswelten Ausstellung
- 11 Nr. 10: Das Dortmunder U
- 12 Dortmund: So viel zu sehen, so wenig Zeit
Doch vorab: Lohnt sich überhaupt ein Kurztrip nach Dortmund?
Jetzt, da ich nach knapp 15 Jahren im Ausland wieder in Deutschland lebe, schlage ich immer mal wieder in meiner alten Heimatstadt auf. Ich kann da schon verstehen, wenn man als Außenstehender zweifelt, ob sich ein Kurztrip nach Dortmund wirklich lohnt. Was auch immer die Stadt versucht, den Ruf als verdreckte Arbeiterstadt voller sozialer und wirtschaftlicher Problem wird sie nur schwerlich los.
Doch ich sehe die Stadt ein wenig anders. Dortmund hat viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde und hat sich seit dem 2. Weltkrieg sehr gewandelt. Dortmund ist nicht nur eine der grünsten Städte Deutschlands, sie ist auch eine Schatztruhe für Fans von Industriedenkmälern, Fußball und Shopping.
Wenn dich das also anspricht, dann lies meine folgenden Tipps aufmerksam durch!

Die Dortmunder Innenstadt wurde während des 2. Weltkriegs zu fast 90% dem Erdboden gleichgemacht, aber einige hübsche alte Gebäude stehen noch heute, so wie zum Beispiel die Reinoldikirche. Von Anke Sundermeier auf Pixabay.
Nr. 1: Sehenswürdigkeiten und Einkaufen in der Innenstadt
Dortmund ist bekanntermaßen Teil des Ruhrgebiets, dem auch andere größere Städte wie Essen, Duisburg und Bochum angehören. Wenn man auf die Karte schaut, dann sieht man, dass die Innenstadt eiförmig angelegt ist, mit zwei oder drei großen Kirchen im Zentrum und einer Straße, die einmal quer durch die Stadt von Ost nach West verläuft.
Dies ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter, als Dortmund noch eine befestigte Reichsstadt war. Die Stadtbefestigung ist schon lange verschwunden und wurde durch eine Ringstraße ersetzt, die man auch heute noch den „Wall“ nennt. Innerhalb des Walls gibt es einiges zu erkunden.
Ganz zuforderst natürlich die Reinoldikirche. Sie wurde dem Stadtpatron gewidmet und hat ein paar richtig schöne gotische Fenster. Direkt daneben liegt die Petrikirche mit ihrem tollen goldenen Altar, der einen Blick lohnt. Wenn das Wetter schön ist, kann man ganz wunderbar bei einem Gerstenschaumsüppchen (d.h. Pils) auf dem Alten Markt sitzen. Zum Einkaufen bieten sich der Osten- und der Westenhellweg an, beides Fußgängerzonen – das ist die lange Straße, die einmal durch den Stadtkern schneidet.
Bereit für eine ausführliche Führung, die auch Spaß macht? Dann buche dich ein bei einer Segway-Tour*!
Nr. 2: Dortmunder Nachtleben – Restaurants und Nachtclubs
Um ehrlich zu sehen, hat sich das Nachtleben seit meiner Zeit in den Neunzigern sehr gewandelt. Viele meiner Lieblingskneipen und Diskos sind längst vom Staub der Zeit verschluckt worden (bye, bye Soundgarden). Aber keine Sorge: In Dortmund kann man immer noch feiern, die Szene hat sich halt nur geändert.
Kneipen finden sich überall in der Stadt, aber wenn man nach einem konzentrierten Ausgehviertel in Dortmund sucht, dann ist man mit dem Kreuzviertel wohl an der richtigen Adresse. Das Kreuzviertel ist so eine Art Szenebezirk von Dortmund, wo sich viele trendige Bars und Restaurants angesiedelt haben. Einige Beispiele sind da zum Beispiel Uncle Tom’s (Arneckestr. 76), das Balke (Hohe Str. 127) und Schönes Leben (Liebigstr. 23).
Nach ein paar Bierchen wollt ihr vielleicht auch noch das Tanzbein schwingen. Die Dortmunder schwören da auf Läden wie das Nightrooms (House, RnB und DJ ), das altehrwürdige FZW (Pop und Rock) und The View (Dachterrasse und House).
Nr. 3: Deutsches Fußballmuseum
Bist du ein Fußballfan? Dann bist du in Dortmund an der richtigen Adresse. Natürlich ist Borussia Dortmund hier in aller Munde, aber die Menschen sind größtenteils tolerant und lassen jedem das Seine. Der Verein Borussia Dortmund ist eine echte Erfolgsstory, von den sehr einfachen Anfängen rund um den Borsigplatz in der Nordstadt (den man natürlich auch besuchen kann) bis zum großen Tempel, dem Iduna Park (ehemals Westfalenstadion).
Im Deutschen Fußballmuseum lernst du alles über die Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund, aber auch viel zur Entwicklung des Fußballs in Deutschland allgemein. Es ist ein echter Höhepunkt für jeden Fußballfan.
Hier kann man locker einen halben Tag verbringen und die Geschichte und den Fankult erforschen, im Shop stöbern, 3D-Filme schauen und vielleicht sogar einer fußballverwandten Veranstaltung beiwohnen.
Keinen Bock auf anstehen? Sichere dir jetzt deine Eintrittskarte für das Deutsche Fußballmuseum!*

Die Zeche Zollern ist eine stillgelegte Zeche, die heute als Museum über die Geschichte des Bergbaus in der Region dient. Foto von KarinKarin auf Pixabay.
Nr. 4: Zeche Zollern
Der Hauptgrund, warum Dortmund im 19. Jahrhundert von einem kleinen verschlafenen Dorf plötzlich zu einer modernen Großstadt wurde, war die Entdeckung von Kohle im Ruhrgebiet. Innerhalb kürzester Zeit eröffneten im gesamten Stadtgebiet Zechen und Kokereien. Tausende neue Arbeitsplätze für Tausende neuer Leute. Auch wenn die Arbeit unter Tage schwer und gefährlich war: die Zechen gaben den Familien in Dortmund sehr verlässlich das tägliche Brot und kümmerten sich auch um viele andere Bereiche des öffentlichen Lebens.
Heute existieren zwar in Dortmund keine Zechen mehr, aber die Zeche Zollern wurde in ein Museum umgewandelt, das gleichzeit wie eine Art Gedenkstätte in der Landschaft steht. Hier erfährt man viel über die damaligen Arbeitsbedingungen, die industrielle Entwicklung und die ganz einzigartige Architektur dieser Zeit.
Wenn du mit dem Besuch der Zeche fertig bist, dann hol dir noch eine schnelle Currywurst im Restaurant, echt lecker!

Das Haus Rodenberg ist eines der typischen Wasserschlösser in der Region. Im Sommer kann man hier angenehme Stunden im Biergarten verbringen. Fotonachweis: Annette Wardenbach, Stadt Dortmund.
Nr. 5: Haus Rodenberg
Haus Rodenberg ist ein Barock-Wasserschloss, wie man viele in der Gegend findet, von denen man aber komischerweise selten etwas hört. Ich persönlich liebe ja Wasserschlösschen, weil sich die Architektur immer so schön auf der Wasseroberfläche spiegelt.
Das Haus Rodenberg ist ein denkmalgeschütztes Ensemble, in dem heute eine Volkshochschule, ein Märchentheater für Kinder und Erwachsene sowie ein tolles italienisches Restaurant untergebracht sind.
Ein Ort, wie man ihn wahrscheinlich kaum im Ruhrgebiet vermuten würde – romantisch, hübsch, grün. Hier kann man sich schön unter die Einheimischen mischen und ein kühles Blondes im Biergarten genießen. Ein romantischer Ort besonders an einem lauen Sommerabend.
Nr. 6: Westfalenpark und Fernsehturm
Als Kind liebte ich immer unsere Ausflüge in den Westfalenpark. Dieser große Park befindet sich mitten in der Innenstadt und ist von fast überall gut sichtbar: der Fernsehturm, auch genannt Florianturm, in der Mitte des Parks ist ein bekanntes Wahrzeichen, das ganz einfach zur Dortmunder Skyline gehört. Auf den 70 Hektar Parkgelände gibt es viel zu entdecken, weshalb sich der Besuch eigentlich immer lohnt.
Zu den Höhenpunkten des Westfalenparks zählen unter anderem der wunderschöne Rosengarten, die Parkbahn, die Seilbahn, die Kneippanlage (gut für Durchblutung und Immunsystem) und die vielen coolen Spielplätze. Bitte beachten: für den Westfalenpark muss man Eintritt zahlen, aber gerade im Sommer, wenn die Blumen blühen, lohnt sich jeder Cent.
Und wo du schon mal da bist, solltest du auch einmal auf den Fernsehturm rauf. Von hier hat man den besten Blick auf Dortmund. Doch Achtung: Die Aussichtsterrasse ist montags und dienstags geschlossen; das sich drehende Restaurant in 137 Meter Höhe ist leider derzeit komplett geschlossen.

Der Phönixsee ist eine neuere Attraktion in Dortmund und ein Symbol für den Strukturwandel der Region. Foto von Marc B. auf Pixabay.
Nr. 7: Phönixsee
Der Phönixsee ist ein tolles Beispiel, wie der Strukturwandel im Ruhrgebiet funktioniert. Hier hat man ein altes, verseuchtes Industriegelände in eine blühende Naherholungsoase umgebaut, die den Menschen in Dortmund eine tolle neue Attraktion bietet.
Der See wurde 2010 geflutet und ist heute umgeben von teuren Eigentumswohnungen, Wiesen und Cafes. Auch wenn man im Phönixsee besser nicht schwimmen sollte: der Freizeitwert dieser Anlage ist enorm und wird von den Dortmundern sehr dankbar angenommen. Man kann sogar ein Ruderboot oder ein Tretboot mieten und damit den See genauer erkunden.
Rund um den See gibt es auch eine Segway-Tour, bei der man alles Wissenswerte direkt vor Ort erfährt*!

Das beeindruckende Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm überblickt das Ruhrtal bei Dortmund. Foto von Peter H auf Pixabay.
Nr. 8: Hohensyburg
Als ich noch klein war, war ich immer furchtbar aufgeregt, wenn wir einen Ausflug zur Hohensyburg unternahmen. Die Hohensyburg befindet sich so knapp am Stadtrand von Dortmund, dass ich erst neulich mit meinem Mann darüber einen kleinen Streit hatte (den ich natürlich gewonnen habe – die Hohensyburg zählt noch zu Dortmund).
Die Ausflüge hierher waren immer toll: Man konnte die romantischen Ruinen der mittelalterlichen Burg besichtigen, mitten im Wald und mit einem gruseligen Sarkophag in der Mitte. Dann gibt es da noch das riesige Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das 1902 eingeweiht wurde und recht pompös das Ruhrtal überblickt. Zu guter Letzt gibt es in diesem Stadtteil auch noch die Spielbank, die in den Achtzigern bei Eröffnung der letzte Schrei war, und auch heute noch gern von Dortmundern besucht wird. Hierzu muss man sich allerdings angemessen anziehen.
Ganz egal jedoch, warum man letztlich zur Hohensyburg fährt, die Lage direkt am Rande der Stadt hat schon immer eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Leute gehabt, weshalb man hier auch heute noch viele Ausflugslokale und kleine Pensionen findet. Die Hohensyburg und das Dörfchen Syburg wirken so ländlich, dass man kaum glauben kann, dass man sich mitten im Ruhrgebiet befindet.
Nr. 9: DASA Arbeitswelten Ausstellung
Die noch recht neue DASA Arbeitswelten Ausstellung habe ich erst vor wenigen Wochen mit den Kindern besucht, und auch wenn sie ein wenig außerhalb liegt (in der Nähe der Universität), so lohnt sich doch auf jeden Fall der Besuch. Hier geht es vor allem um Berufe, Sicherheit und Arbeitergeschichte. Das klingt jetzt erstmal wenig spannend, nicht wahr?
Aber dann wird man doch überrascht. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal hinter dem Kontrollpult eines Kraftwerks sitzen würde mit seinen vielen Schaltern und Anzeigen. Auf einer runden Schreibmaschine tippen würde. Im Flughafentower den Luftverkehr regeln würde. In einem Helikopter sitzen würde. In einer historischen Dortmunder Straßenbahn fahren würde… Doch all das und noch viel mehr (zu bestimmten Zeiten gibt es sogar einen interaktiven Flugsimulator) kann man hier erleben. Quasi Berufe ausprobieren, die man normalerweise niemals so erleben würde.
Die Kinder liebten übrigens auch die Kinderbaustelle im Innenhof: Ein Spielplatz mit einem halbfertigen Haus, das die Kids aus Sand und Ziegeln fertigbauen müssen.

Das Dortmunder U in der ehemaligen Union-Brauerei ist heute ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Kulturzentrum in Dortmund. Foto von joerg kessler on Pixabay
Nr. 10: Das Dortmunder U
Das Dortmunder U zählt ohne Zweifel zu den auffälligsten Bauwerken in der Dortmunder Innenstadt. Früher war dies das Hauptgebäude der Union-Brauerei (daher das U), aber heute ist es ein Kulturzentrum mit vielen coolen Ausstellungen und Veranstaltungen.
Der Fokus liegt beim Dortmunder U ganz eindeutig auf die Künste und digitale Medien. Das sieht man besonders schön an den LED-Bildschirmen unter dem U draußen an der Fassade. Genauso wie sich diese Bildschirme immer wieder ändern, verändern sich auch die Ausstellungen im inneren.
Von der Dachterrasse hat man einen herrlichen Blick auf die Innenstadt, und im Untergeschoss ist ein gutes Steakhaus. Doch das Beste am Dortmunder U: Fast alle Ausstellungen sind kostenlos!

Ein tolles Nachtleben, spannende Museen und jede Menge Grünflächen: Was gibt es an Dortmund nicht zu lieben? Fotonachweis: Soeren Spoo, Dortmund-Agentur, Stadt Dortmund
Dortmund: So viel zu sehen, so wenig Zeit
Ich hoffe, dass die 10 Sehenswürdigkeiten oben dir Lust gemacht haben auf mehr. Meine alte Heimatstadt ist wirklich weitaus besser als ihr Ruf: historisch, abwechslungsreich, grün, aufgeschlossen und aufregend.
Wenn du im Dezember in Dortmund bist, dann solltest du natürlich auch auf dem Weihnachtsmarkt vorbeischauen. Der Dortmunder Weihnachtsmarkt zählt zu den größten in Deutschland und hat im Zentrum gleichzeitig auch noch einen der größten Weihnachtsbäume der Welt (wenn nicht gar den größten).
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