Selten ist eine Hafeneinfahrt so spektakulär wie die in Valletta auf der Insel Malta. Valletta is eine Stadt, die wie für den Hafen gebaut ist. Es gibt schon vom Bord des Kreuzfahrtschiffes aus so viel zu sehen und zu entdecken, dass man es kaum abwarten kann, die Stadt und ihre vielen Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Ich habe Valletta gleich zweimal besucht. Einmal mit dem Kreuzfahrtschiff (2016) und einmal mit dem Mietwagen (2019). Besonders schön zu sehen war, wie positiv sich Valletta in den letzten Jahren entwickelt hat. Dieser Artikel soll dir einen guten Überblick über die besten Sehenswürdigkeiten von Valletta geben, eben auch zu Fuß vom Kreuzfahrtschiff aus.
Wenn du noch Tipps für die Anreise per Schiff oder Auto brauchst, dann scroll bitte bis zum Ende des Artikels.
Inhalt

Von den luftigen Höhen des Upper Barrakka Gardens hat man einen herrlichen Blick auf den Hafen von Valletta und hinüber zu den Three Cities.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Valletta
Dies ist natürlich eine ganz persönliche Auswahl, doch vielleicht ist ja das ein oder andere für dich dabei. Lass dich überraschen!
Upper Barrakka Gardens
Die Upper Barrakka Gardens zählen zu den Top-Attraktionen in Valletta. Der Park ist zwar recht klein, bietet aber einen spektakulären Ausblick über den Hafen von Malta und bis zu den Three Cities. Außerdem sieht man eine Terrasse tiefer die Kanonen positioniert, die passend zur Mittagszeit zur Salute abgefeuert werden. Allerdings ist dieses Spektakel so beliebt, dass man sich frühzeitig für einen guten Blick auf das Geschehen einfinden sollte.
Ansonsten finde ich gerade das Gemäuer in den Upper Barrakka Gardens sehr attraktiv. Früher hatten die Bögen mal ein Dach, aber das wurde in einem Sturm so stark zerstört, dass man es nicht wieder aufgebaut hat. Im Park gibt es auch einen Eisverkauf, einen hübschen Springbrunnen und jede Menge Statuen und Gedenktafeln von wichtigen Persönlichkeiten und Ereignissen.

Gold, Gold, Gold überall. Die Co-Cathedral in Malta war die Konventskirche des Malteserordens. Dieser wurde vor allem von adligen Männern gebildet, die schon viel Vermögen mit in den Orden brachten. Aber auch die militärische Stärke des Ordens dürfte der Kasse zukömmlich gewesen sein.
St. John’s Co-Cathedral
Eines der absoluten Highlights in Valletta ist die St. John’s Co-Cathedral. Von außen mag sie nicht viel hermachen – die Fassade ist fader Sandstein –, aber innen erwartet den Besucher eine seltene goldene Prachtentfaltung. Die St. John Co-Cathedral war die Konventskirche des Malteser Johanniterorderns (Tempelritter), und entsprechend liegen hier jede Menge Ritter unter dem Boden begraben. Außerdem gibt es hier einen echten Caravaggio zu bestaunen. Mehr zur Kathedrale findest du in meinem anderen Artikel.
Übrigens kann die Kirche sehr voll werden, gerade wenn ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt. Da lohnt sich die Teilnahme an einer Tour, die an der Warteschlange vorbeigehen darf.

St. Ursula Street, aber auch viele andere Straßen in Valletta zeigen die typischen Merkmale wie Stufen, abstruse Steigungen und Malteser Balkone.
St. Ursula Street
Die St. Ursula Street ist so etwas wie Valletta als Konzentrat: Enge und schnurgrade Straßen, viele vollverglaste Balkone, eine hohe Steigung, viele Treppen. Ich glaube, diese Beschreibung trifft auf ganz Valletta zu, aber die St. Ursula Street ist dabei ganz besonders hübsch anzusehen. Die Treppenstufen auf den Gehwegen haben übrigens die Tempelritter veranlasst, damit sie bei Einsätzen in voller Montur keine Probleme mit dem Gefälle bekamen.

Der Großmeisterpalast bietet einen tollen Einblick in die Welt und den Reichtum der Tempelritter, die über Jahrhunderte in Malta tonangebend waren. Besonders sehenswert ist das Gobelinzimmer.
Großmeisterpalast
Der Großmeisterpalast ist toll zu besichtigen, wenn man sich für mittelalterliche Waffen interessiert, denn das Gebäude ist voller Rüstungen und Schwerter. Doch auch die Prunksäle und das verdunkelte Gobelinzimmer sind auf jeden Fall einen Blick wert. Insgesamt ist das Gebäude um die 500 Jahre alt und wurde ursprünglich als Amtssitz der Tempelritter verwendet. Später wurde es dann die Residenz des britischen Gouveneurs, heute ist er die offizielle Residenz des maltesischen Präsidenten.
Nicht alle Räume sind zugänglich (wie gesagt, der Palast wird weiterhin als Residenz benutzt), aber die Räume, die man sehen kann, sind voller Kuntschätze, Prunk und Geschichte. Meiner Meinung nach sehenswert.

Licht und Schatten, wirre Formen, alt und neu: Das Parlamentsgebäude von Malta befindet sich ebenfalls in Valletta und verbindet auf ganz wunderbare Art und Weise Tradition und Moderne.
City Gate und Parlamentsgebäude
Das City Gate ist das dritte „Tor“, das sich an dieser Stelle befindet. Als wir das erste Mal Valletta besuchten, war es gerade erst fertiggestellt worden, ebenso wie das benachbarte moderne Parlamentsgebäude. Beide stammen vom berühmten Architekten Renzo Piano (der auch solch Wunderwerke wie das Centre Pompidou in Paris oder The Shard in London konzipiert hat) und passen sehr gut zueinander, fügen sich aber auch auf interessante Art und Weise in die historische Substanz der Stadt ein. Hier wird viel mit Materialien, Form und Licht und Schatten gespielt.

Wem Valletta zu hektisch ist, der sollte per Fähre nach Vittoriosa übersetzen. Hier sind die Straßen so eng, dass man so gut wie keine Autos antrifft, und alles ist super gepflegt. Ein Highlight: Der Palast des Inquisitors mit den vielen von den Gefangenen ins Mauerwerk geritzten Graffitis.
Mit der Fähre nach Vittoriosa (Birgu)
Für wenige Euros kann man die schnelle Passagierfähre nach Vittoriosa nehmen, das die Malteser auch gern Birgu nennen. Abfahrt ist an der Waterfront, wo auch die Kreuzfahrtschiffe anlegen. Vittoriosa ist eine der Three Cities auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens und eine gute Wahl, wenn einem Valletta zu voll erscheint.
Abgesehen mal von der schönen Überfahrt bei strahlendem Sonnenschein, vorbei an Dutzenden von Jachten und kleinen Booten, ist diese kleine Stadt sehr beschaulich und hübsch anzusehen. Man kann sich einfach treiben lassen, vielleicht auch noch das Fort St. Angelo besichtigen oder den Palast des Inquisitors, und dabei den großen Touristenmassen höchstwahrscheinlich entkommen.

Die Balkone in Valletta sind ganz besonders auffällig im Stadtbild. Sie befinden sich in verschiedenen Stadien des Verfalls, denn Valletta war lange Zeit kein beliebter Wohnort auf Malta. Das ändert sich aber Gottseidank langsam wieder, sodass die historische Bausubstanz erhalten werden kann.
Malteser Balkone
Mal abgesehen von den typischen Sehenswürdigkeiten, in die man hineingehen und für die man Eintritt zahlen muss, gibt es in Valletta auch noch die faszinierenden Balkone zu bestaunen. Dazu sollte man wissen, dass die Balkone damals so etwas wie ein Status- und Prestigesymbol der jeweiligen Familie war, die in diesen Häusern wohnte.
Besonders schön anzusehen sind lange Balkone, die sich um Häuserecken schmiegen. Der Grund für diese Eckbalkone ist die Vorgabe der Tempelritter, dass jedes Haus in Valletta eine Art Zierde haben musste. Das konnte eine Heiligenstatue sein oder ein Bild oder eben auch ein Balkon. Deshalb sind Kreuzungen und Häuserecken in Valletta auch nie langweilig.

Vorbei sind die Zeiten, als betrunkene Seeleute ihren Heuer an die Prostituierten der Strait Street weitergaben. Heute befinden sich hier einfach viele nette kleine Lokale, die ihre Tische in die engen Gasse gestellt haben.
Strait Street
Strait Street war damals das verruchte Rotlichtviertel in Malta, zu einer Zeit, als noch viele britische Seemänner fernab der Heimat die Zeit totschlagen mussten. Man nannte die Straße auch, leicht verächtlich, „The Gut“, also „Das Gedärm“.
Eigentlich eine recht unspektakuläre Straße, doch die hohe Konzentration an Bars und Kneipen lässt darauf schließen, dass hier am Abend mehr los ist als anderswo (Malta ist nicht gerade für sein Nachtleben bekannt). Den schlechten Ruf konnte die Straße schon lange abwerfen, auch den straßeneigenen Dialekt hört man heute eher selten. Am Abend finden sich dann hier sowohl Einheimische als auch Touristen ein, alles ganz geordnet oder weitaus friedlicher als der Ruf.

Eine große Fliegerbombe legte das Opernhaus in Valletta im 2. Weltkrieg in Schutt und Asche. Viele Jahrzehnte lag der Platz brach, doch heute kann man wieder Konzerte unter freiem Himmel genießen.
Pjazza Teatru Rjal
Dieser Platz war für viele Jahre ein regelrechtes Makel im Stadtbild von Valletta, doch dann hat man den Schutt des 2. Weltkriegs doch beseitigen und was Sinnvolles mit dem Platz anfangen können. Die Pjazza Teatru Rjal ist der Ort, wo früher die Staatsoper Maltas stand, doch diese wurde im Krieg schwer zerstört.
Heute befindet sich hier ein Open-Air-Theater mit einigen originalen Elementen, aber auch viel Stahl, mit dessen Hilfe die Tribünen festmontiert wurden. Vielleicht nicht die schönste Lösung für Valletta, aber ein Konzert ist sicherlich trotzdem ein unvergessliches Erlebnis.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Valletta
Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen, aber ich persönlich habe wenig Interesse an den vielen Kriegsgeschichten, um die es sich bei vielen der Valletta Attraktionen dreht. Andere, nicht-militärische Sehenswürdigkeiten, die ich selbst noch nicht sehen durfte, die aber von vielen Besuchern empfohlen werden, sind eine Führung im Teatru Manuel, das Casa Rocca Piccola (inklusive privatem Luftschutzbunker) und das bildhübsche Cafe Cordina.
Insgesamt ist es jedoch vor allem das Flair Vallettas, das verzaubert. Die engen Straßen, die alten Geschäftsfronten und verblassten Schilder, die bröckelnden Fassaden, die rostigen Straßenlaternen und Heiligenfiguren an den Ecken der Häuser. Unten gibt es noch weitere Foto-Impressionen!

Der Barrakka Lift selbst ist zwar für die meisten Malta-Besucher keine echte Sehenswürdigkeit, aber um zur Waterfront zu kommen, wo auch die Kreuzfahrtschiffe anlegen, erweist er sich als äußerst praktisch.
Anreise per Kreuzfahrtschiff: Der Barrakka Lift
Am Ende also noch wie versprochen eine kurze Info für alle Kreuzfahrtpassagiere: Valletta ist ziemlich hoch gelegen, was eigentlich bedeuten würde, dass man viele Stufen bis ins Stadtzentrum erklimmen muss (58 Höhenmeter Unterschied).
Glücklicherweise gibt es aber einen Lift, der einem die Arbeit abnimmt. Dieser Barrakka Lift ist vom Kreuzfahrthafen aus schnell zu finden und bringt dich für nur 1 Euro direkt zu den wunderschönen Upper Barrakka Gardens, unserer ersten Attraktion auf der Liste.

Wer mit Bus oder Auto nach Valletta fährt, wird wahrscheinlich als allererstes das City Gate sehen. Es wurde vom berühmten Star-Architekten Renzo Piano entworfen und fügt sich toll in das mittelalterliche Bollwerk der Stadt ein.
Anreise per Mietwagen: Floriana Parking
Wenn du mit dem Mietwagen nach Valletta fährst, bleibst du am besten außerhalb und parkst bei Floriana Parking. Das ist ein gebührenpflichtiger öffentlicher Parkplatz, der sich genau südlich vom City Gate (auch eine Sehenswürdigkeit in Valletta) befindet, das man dann bequem zu Fuß erreichen kann.
Die Kosten fürs Parken ist minimal, dafür bleibt einem der ein oder andere Herzinfarkt beim Navigieren der engen Straßen von Valletta erspart. Weitere Tips zum Autofahren in Malta gibt es hier.
Weitere Malta Tipps:
- Geheimtipp: Die seltsamen Schleifspuren von Malta
- Übersicht über die besten Malta Sehenswürdigkeiten
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