Letzten Sommer umrundeten wir mit dem Auto einmal die iberische Halbinsel. Zu den Höhenpunkten unserer Tour gehörte dabei ohne Zweifel der Norden Spaniens. Warum? Abgesehen davon, dass Nordspanien so ganz anders als Andalusien ist – grüner, wilder, erfrischender – gab es hier auch ein paar echt umwerfend schöne Orte zu entdecken. Dazu zählten ein mysteriöses keltisches Fort, ein hübsches mittelalterliches Dorf, ein magischer Strand, ein von Gaudi entworfenes Haus und ein absolut atemberaubender Game-of-Thrones-Drehort.
Ich habe schon viele Orte in Spanien gesehen, dort sogar für einige Zeit gewohnt, aber diese Locations zählen wirklich zu den besten, die man in Spanien sehen kann. Fernab der Touristenströme, inmitten unberührter Landschaften, so mal ganz anders, als man Spanien eigentlich kennt. Doch schaut selbst!
Inhalt
- 1 Nordspanien Roadtrip Karte: Die Höhepunkte
- 2 Castro de Baroña: Die mysteriöse Keltenfestung in Galicien
- 3 Santillana del Mar: Romantisches Mittelalterdorf in Kantabrien
- 4 Playa de las Catedrales: Der Strand der Kathedralen
- 5 Das Gaudí-Haus: El Capricho in Comilla in Kantabrien
- 6 San Juan de Gaztelugatxe: Game-of-Thrones-Location an der Baskenküste
- 7 Die schönsten Orte an der Nordküste Spaniens
Nordspanien Roadtrip Karte: Die Höhepunkte
Diese Karte soll euch einen Überblick über die Lage der einzelnen Sehenswürdigkeiten verschaffen. Sie befinden sich weit verstreut entlang der gesamten nordspanischen Küste, von Galicien und Asturien über Kantabrien bis ins Baskenland.
Um alle Punkte miteinander zu verbinden, seid ihr insgesamt um die sechs Stunden unterwegs. Ich schlage vor, dass ihr mindestens fünf Tage für die Verknüpfung dieser Ortschaften veranschlagt. So bleibt euch genügend Zeit, um noch andere Stellen und Städte unterwegs anzufahren ohne gleich den Zeitdruck zu spüren. Es gibt natürlich noch so viel mehr zu sehen in Nordspanien, aber das hier sind meine absoluten Höhepunkte. Und los geht’s!

Castro de Baroña bezeichnet die Überreste einer keltischen Festungsanlage in Galicien aus dem Bronzezeitalter. Die Ringstrukturen der Grundmauern wirken wie aus einer anderen Welt.
Castro de Baroña: Die mysteriöse Keltenfestung in Galicien
Direkt an der wunderschönen Atlantikküste Galiciens befindet sich dieser seltsam-mystische Ort. Das Castro de Baroña ist wirklich spektakulär gelegen auf einem Felsvorsprung, der von den Wellen auf beiden Seiten sanft umschmeichelt wird. Es stammt aus grauer Vorzeit und gibt eigentlich mehr Rätsel auf als dass es Antworten bietet. Die ringförmigen Grundmauern sind besonders auffällig und verleihen der Festung den organischen Look eines Oktopus-Tentakels. Kelten haben diese Mauern aufgeschichtet und verschwanden dann später wieder genauso schnell, wie sie gekommen waren.
Das Castro de Baroña liegt in der Region Galicien, weitab von den üblichen Touristenströmen. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos dazu findet ihr in meinem Blogartikel, den ich früher schon einmal gepostet habe: Castro de Baroña: Keltenfestung an der galicischen Küste.

Ein Besuch von Santillana del Mar ist ein bisschen so wie eine Reise zurück in die Zeit. Die verträumten Kopfsteinpflastergassen schaffen eine Atmosphäre unübertroffener Romantik und Zeitlosigkeit. Ein unerwarteter Fund auf unserem Roadtrip durch Nordspanien.
Santillana del Mar: Romantisches Mittelalterdorf in Kantabrien
Das kaum bekannte Santillana del Mar war für uns eine echte Überraschung. Eigentlich hatten wir nämlich nicht vorgehabt, an dieser Stelle unterwegs Halt zu machen, doch als wir an einem Tag plötzlich Hunger bekamen, machten wir hier spontan eine Pause. Dabei fanden wir in Santillana del Mar nicht nur ein superleckeres Restaurant mit uriger Küche gleich am Ortseingang. Wir haben uns auch hoffnungslos in dieses wunderschöne mittelalterliche Dorf verliebt.
Die verträumten Kopfsteinpflastergassen so ganz ohne Verkehr, auf dem Hauptplatz eine alte Viehtränke, die Geschäfte voller Leckereien aus der Region, zahlreiche Paläste und Konvente. Nicht ohne Grund zählt Santillana zu den schönsten Dörfern Spaniens, aber das haben wir eben erste hinterher erfahren.

Am Strand der Kathedralen in Galicien kann man bei Ebbe gut die Felssäulen, Rundbögen und Grotten erkunden.
Playa de las Catedrales: Der Strand der Kathedralen
Galiciens Nordküste ist felsig und steil, laut tosend, dramatisch und so grün, dass man sie beinah mit den Steilküsten Irlands oder mit der Normandie verwechseln könnte. Während der Atlantik langsam an der Küste nagt, entstehen dabei die irrwitzigsten Formen und Strukturen: Säulen und Grotten und Bögen. In Norden Spaniens ist die Küste jedenfalls alles andere als langweilig.
In der Nähe des Städchen Ribadeo hat diese fantasievolle Küstenlandschaft ihren Höhepunkt. Sie heißt Playa de las Catedrales. Ein Strand, den man nur bei Ebbe begehen kann. Dann sind die hohen Steinsäulen und Bögen freigelegt, so dass man hindurch wandern und sich in dem salzig duftenden Gewirr aus Felsen verirren kann. Wer mag, kann in dem warmen Wasser baden, dass bei dem Zurückziehen der Flut an einigen Stellen zurückgeblieben ist, oder sich die Babymuscheln in den Grotten anschauen. Alles natürlich nur temporär: denn mit der nächsten Flut heißt es bereits wieder Land Unter. Den Besuch des Playa de las Catedrales muss man planen und vorbuchen. Hier erkläre ich, wie.

Das mit Sonnenblumenfliesen verzierte El Capricho ist ein seltenes Beispiel von Gaudis Kunst außerhalb von Barcelona.
Das Gaudí-Haus: El Capricho in Comilla in Kantabrien
Nicht viele Leute wissen, dass das Örtchen Comilla einmal die Hauptstadt von Spanien war, zumindest für einen Tag. Als wir auf unserem Roadtrip durch Nordspanien nach Comilla kamen, waren wir von der herrschaftlichen Atmosphäre richtig überrascht. An dem Tag unseres Besuchs fand gerade eine Fiesta im Stadtzentrum statt, und die ganze Welt schien auf den Beinen.
Comilla selbst lohnt also auf jeden Fall einen Besuch mit seinem beeindruckenden Universitätsgebäude und den vielen Herrenhäusern entlang der Straßen. Eines davon haben wir uns dann aber genauer angesehen: El Capricho (zu Deutsch so in etwa „Die Laune“). Es ist eines der seltenen Exemplare von Gaudis Arbeiten außerhalb von Barcelona. Ein buntes und verspieltes Haus eines Mannes, der es in Südamerika zu viel Geld gebracht hatte.
In meinem Artikel Das Sonnenblumenhaus von Gaudi habe ich mehr zu unseren Erfahrungen hier geschrieben.

San Juan de Gaztelugatxe ist eine kleine Kapelle auf einem Felsen vor der Küste Spaniens, verbunden mit dem Festland über eine herrlich steile Treppe.
San Juan de Gaztelugatxe: Game-of-Thrones-Location an der Baskenküste
Es gibt unendlich viele Gründe, warum ein Besuch der Einsiedelei von San Juan de Gaztelugatxe auf eine Rundfahrt durch Nordspanien nicht fehlen darf. Zunächst einmal ist die Lage wirklich fantastisch: eine kleine Kapelle auf einem hohen Felsen vor der Küste Spaniens, mit dem Festland nur über eine Brücke und eine Zickzacktreppe verbunden. Außerdem ist San Juan de Gaztelugatxe einer der spektakulären Drehorte, an denen die Hit-Serie Game of Thrones gedreht worden ist.
Zu guter Letzt hat man von hier oben einen atemberaubenden Blick auf die Küste des Baskenlands, die schroffen Felsen und die tosende Brandung, das tiefblaue Meer und das Grün auf den Bergspitzen. Ein 360-Grad-Abenteuer, das man so schnell nicht vergessen wird. Einen umfangreichen Bericht mit vielen guten Tipps zu San Juan de Gaztelugtxe findest du hier.
Die schönsten Orte an der Nordküste Spaniens
Es gibt natürlich noch so viel mehr zu sehen im Norden Spaniens. Man kann hier locker zehn Tage oder zwei Wochen verbringen und dabei immer noch was Neues entdecken. Von kleinen Fischerdörfern zu versteckten Stränden und aufregenden Städten wie Bilbao und San Sebastian gibt es eine ganze Palette von tollen Erlebnissen, die man bei einer Rundfahrt mitnehmen kann.
Noch mehr Tipps und Ideen für den Norden Spaniens gefällig? Im Stern erschien vor einiger Zeit ein sehr guter Artikel zum Norden Spaniens.
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