Die Urlaubszeit ist für die meisten die schönste Zeit des Jahres. Auch für uns. Allerdings hat sich unser Urlaubsverhalten in den letzten Jahrzehnten massiv geändert. Wo früher die Erholung im Vordergrund stand, sind es heute Erlebnisse.
Ich gebe euch ein paar Beispiele. Auf Kreuzfahrten sind wir immer die ersten vom Schiff, immer auf der Suche nach tollen Orten, einheimischen Spezialitäten und spannenden neuen Erfahrungen. Urlaub für uns heißt heute auch, Roadtrips zu unternehmen, um möglichst viele neue Orte sehen zu können. Wir kommen mit Plänen und Listen, Karten und Reiseführern daher; die Kamera ist immer griffbereit. Unser Thrill ist das Neue, das Andere, die wunderbare Welt da draußen. Wir wollen mit allen Sinnen genießen, schmecken, riechen, hören, fühlen.
Früher, da verbrachten wir wie so viele andere die Hauptzeit des Urlaubs am Pool oder auch am Strand. Dies war nach einem anstrengenden Jahr voller Arbeit unser Ausgleich für die endlosen Stunden am Schreibtisch und unter dem flackernden Licht von Halogenscheinwerfern. Ist ja auch total verständlich. Sich endlich mal verwöhnen zu lassen, die Seele baumeln zu lassen, Zeit für die Kleinen zu haben – das war für uns wie das Paradies.
Doch die Dinge ändern sich. Heute leben wir in einem warmen Land mit Strand und Pool. Das hat die Perspektive enorm verschoben. Wir brauchen nicht mehr aktiv an unserer Bräune zu arbeiten, das geht von ganz alleine. Wir sind gewissermaßen übersättigt von Pools und Stränden. So ein Strand oder Pool muss schon spektakulär sein, dass er uns überhaupt noch auffällt.
Und Zeit mit den Kindern verbringen wir auch mehr, seit wir beide selbstständig von zu Hause arbeiten. Im Urlaub dann können wir uns Zeit nehmen, den Mini Globetrottern aktiv die Welt zu zeigen. Nicht nur erleben wir unsere Umgebung noch intensiver, wenn die Kinder dabei sind, sie helfen uns auch, neue Perspektiven aufzudecken.
Natürlich befinden wir uns mit unserem derzeitigen Dasein als Auslandsdeutsche in Spanien in einer idealen Situation. Nicht viele können das so verwirklichen. Und versteht uns nicht falsch, es gibt kein richtig oder falsch in der Frage, wie ein idealer Urlaub auszusehen hat.
Urlaub sollte die Zeit sein, die sich ganz eindeutig von der “Arbeit” abgrenzen lässt. Wenn das für euch bedeutet, dass ihr gern am Pool abhängt, dann ist das ok. Vielleicht fahrt ihr auch gern Ski, oder ihr lasst euch in einem Spa-Hotel verwöhnen. Vielleicht ist es auch einfach nur die Zeit auf dem eigenen Balkon, auf Erkundungstouren rund um die eigene Stadt, oder beim Netflix-Schauen auf dem häuslichen Sofa. Urlaub ist das, was Spaß macht.
Wichtig ist, dass das, was auch immer ihr gern tun möchtet, eure Batterien wieder auflädt. Denn der Mensch ist nicht nur zum Arbeiten geboren. Es wäre schade, wenn ihr eines Tages aufwacht und feststellt, dass ihr eigentlich gar nichts anderes gemacht habt als zu arbeiten.
Und ihr, wie sieht euer idealer Urlaub aus? Hat sich euer Urlaubsverhalten auch in den letzten Jahren oder mit dem Älterwerden geändert?
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Blogparade “Urlaubszeit, die schönste Zeit des Jahres” des Blogs “Die Plaudertasche„. Für weitere Beiträge zum Thema einfach mal klicken!